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40 Bergsteiger aus zehn Nationen durften bei der fünften HANWAG Alpine Experience beides erleben. Dabei sah es nur wenige Tage zuvor ganz anders aus …
Es ist der 30. September 2019. Ein feuerrotes Nachglühen hängt über den dunklen, schroffen Gipfelsilhouetten des Hauptalpenkamms, die sich im letzten Licht des Tages abzeichnen. Eine Stimmung, wie sie nur der Spätherbst zaubern kann. »Daran kann man sich nicht sattsehen, oder?« fragt Bergführer Flo rhetorisch in die kleine Runde, die sich das Licht-Spektakel von einem kleinen Grat oberhalb der Wiener-Neustädter-Hütte aus ansieht. Über den Stopselzieher-Klettersteig werden sie am nächsten Morgen auf den Zugspitz-Gipfel gehen, den für diesen Moment eine einzelne Wolke mystisch umhüllt. Nur das schlechte Gewissen – Hüttenwirt Guido Schweigl mag Pünktlichkeit, wenn er sein Essen serviert – und natürlich der Hunger treiben die Bergsteiger von diesem Panorama weg. Es sind Momente wie diese, die die HANWAG Alpine Experience unvergesslich machen.
Zum fünften Mal bereits besteigt das HANWAG Team Deutschlands höchsten Gipfel mit seinen Gästen: Kunden, Händler und ausgewählte Journalisten aus aller Welt. Das Ziel ist einerseits natürlich das auf 2962 Meter ü. NHN errichtete Zugspitz-Gipfelkreuz, andererseits gilt es – und das ist die viel größere Herausforderung – die Teilnehmer über alle vier ausgewählten Routen sicher (!) auf den Berg zu bringen. Die Verantwortung dafür liegt bei den elf Bergführern der HANWAG Partner-Bergschule Mountain Elements, die die 40 Teilnehmer aus zehn Nationen in diesem Jahr führen. Erst zum zweiten Mal – nach der Premiere im Jahr 2014 – ließ es die Wetterlage zu, alle vier Routen zu gehen: Jubiläumsgrat, Reintal-Route, Höllental-Klettersteig und Stopselzieher-Weg. Jede der vier Varianten hat ihren ganz eigenen Reiz, ihre Besonderheiten und Herausforderungen. Zu behaupten, die eine sei »schöner« als die andere, wäre schlicht falsch. Für jeden Geschmack und jede Könnensstufe ist etwas dabei.
Die herausforderndste ist sicherlich der Jubigrat: Stundenlanges Laufen in Abwechslung mit leichten Klettereien in extrem ausgesetztem, luftigem Gelände. Eines der Highlights dieser Route der HANWAG Alpine Experience ist sicherlich die Übernachtung in der leuchtend roten Biwakschachtel, die der Traditionsschuster aus Vierkirchen 2011 anlässlich seines 90-jährigen Firmenjubiläums den Alpinisten spendiert hatte.
Während alle anderen Gruppen von den Hüttenwirten kulinarisch versorgt werden, ist in der Biwakschachtel Selbstversorgung angesagt. Doch Bergführer Michi setzt dem von Wolkenfetzen durchzogenen Gipfelmeer unterm Abendhimmel noch eins drauf: Über viele Stunden hatte er ein Flascherl Rotwein und andere Leckereien im Rucksack mitgeschleppt. »Absoluter Wahnsinn«, murmelt Teilnehmer David leise, fast ehrfürchtig, mit Blick auf die Bergketten und einem Glas Wein in der Hand.
Dabei sah es nur wenige Tage zuvor noch so aus, als würde die Jubigrat-Route auch in diesem Jahr ausfallen: Regen und Schnee oberhalb von 2000 Meter lautete die Vorhersage. Zu unsicher wäre eine Begehung gewesen, trotz Eins-zu-Eins-Verhältnis zwischen Teilnehmer und Bergführer. Doch am Tag vorher ist klar, alle vier Gruppen können starten – und werden traumhafte Bedingungen haben.
Die Gruppe, die über das Höllental aufsteigt, erlebt, was ein bisschen Luxus in den Bergen bedeutet. Die 2015 wiedereröffnete und komplett neu aufgebaute Höllentalangerhütte bietet, neben Schuh- und Trockenräumen, Duschen – ein rarer und mitunter heiß diskutierter Genuss auf einer Berghütte. »Ich fand‘ das wirklich großartig«, beschreibt Teilnehmer Johannes aus Baden-Württemberg sein Hüttenerlebnis. Insgesamt ist die Höllental-Route auf den 2200 Höhenmetern in ihrer Vielfalt unschlagbar und bietet so ziemlich alles, was eine hochalpine Bergtour ausmachen kann: Von der Wanderung durch die spektakuläre Höllentalklamm über den – leider zusehends schwindenden – Gletscher Höllental-Ferner, für den Steigeisen angelegt werden müssen, bis zu dem langen Klettersteig, der die Ferratisti bis kurz unterhalb des Gipfels überwiegend drahtseilversichert geleitet.
Dort zeigt sich auch, wie gut die zeitliche Planung der Bergführer war. Die drei Gruppen der Routen Jubigrat, Stopselzieher und Höllental erreichen fast zeitgleich den Gipfel und müssen sich dort »nur noch« durch die immensen Menschenmassen, die von den Bergbahnstationen auf den spärlich versicherten Felsgipfel strömen, kämpfen.
Nur etwas später treffen auch die »Reintaler« ein. Mit 21 Kilometern Distanz und 2300 Höhenmetern hatten sie die zugleich längste und »höchste« Route zu bewältigen. Das Reintal ist jedoch eines der schönsten Zugspitztäler und in Kombination mit der spektakulären Partnachklamm ein Highlight für jeden Bergwanderer.
Wieder vereint stoßen alle 40 Bergsteiger und die elf Bergführer im Münchner Haus auf ihren gemeisterten Zugspitz-Gipfel an, gefolgt von einer deftigen Stärkung. »Ich bin überglücklich, wie es in diesem Jahr gelaufen ist«, sagt ein strahlender Christian Wittig, Marketingleiter bei HANWAG. »Was die Teilnehmer der HANWAG Alpine Experience eint, ist die Leidenschaft für den Bergsport. Das Gefühl, in der Gruppe gemeinsam draußen unterwegs zu sein und Deutschlands höchsten Gipfel zu besteigen, den Enthusiasmus jedes Einzelnen zu spüren und nicht zuletzt auch die Bestätigung, dass unsere Produkte im harten Einsatz hervorragend und ohne Einlaufzeit funktionieren, ist überwältigend.«
HANWAG hatte alle Teilnehmer je nach Routenwahl mit den Modellen Ferrata II GTX und Alverstone II GTX ausgestattet. »Das Feedback für unsere Bergstiefel war überragend gut«, freut sich Deutschland-Chef Albrecht Volz am Abend, als alle Teilnehmer mit den Bergführern und dem HANWAG Team auf der Eibsee Alm in Steinwurfdistanz zum wunderschönen Eibsee die Erlebnisse der diesjährigen Alpine Experience ausklingen lassen.
»Ich freue mich jetzt schon aufs nächste Mal«, verrät Christian Wittig am nächsten Morgen, »hoffentlich mit ebenso viel Wetterglück.« Denn davon hatte HANWAG in diesem Jahr reichlich: Über Nacht war ein halber Meter Neuschnee oberhalb von 2000 Meter gefallen …