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  1. Leder ist stabil und robust
  2. Leder ist langlebig
  3. Leder bietet die beste Passform
  4. Leder sorgt für perfekten Tragekomfort
  5. Leder ist nachhaltig

Leder ist das klassische Material für Wanderschuhe oder Bergstiefel. Generationen von Naturfreunden streiften mit Lederstiefeln an den Füßen durch Wälder oder bestiegen Berge. Und auch heute noch schwören viele Outdoorer auf ihren Touren bei der Schuhwahl auf das Naturprodukt Leder.

Allerdings hast Du heute eine größere Auswahl. Auf der einen Seite gibt es nach wie vor Trekkingschuhe oder Alpinstiefel, deren Schaft komplett aus Leder besteht. Auf der anderen Seite kommt beim Obermaterial immer öfter eine Mischung aus Leder und Synthetik zum Einsatz. Dieser Materialmix ist vor allem bei leichteren Outdoor-Schuhen für gemäßigte Wanderungen zu beobachten. Das zeigt bereits: Welches Obermaterial die Schuhhersteller wählen, hängt nicht zuletzt vom Einsatzbereich des konkreten Modells ab. (–> Mehr erfahren: So wird Leder hergestellt)

Beim Innenfutter kann man oft zwischen Textil und Leder wählen.

Beim Innenfutter hingegen können die Kund:innen oftmals frei wählen. Denn HANWAG und andere Hersteller bieten manche Schuhmodelle sowohl mit einem Leder- als auch mit einem Textil-Innenfutter an – Letzteres meist kombiniert mit einer wasserdichten Membran wie Gore-Tex oder EcoShell. Schuhe mit Lederinnenfutter haben bei uns ein ›LL‹ für ›Leather Lining‹ im Namen, Schuhe mit Gore-Tex ein ›GTX‹ und mit EcoShell ein ›ES‹.

Und was ist nun das richtige Material für Deine Wanderschuhe oder Alpinstiefel?

Wir als Outdoorschuh-Hersteller mit mehr als 100 Jahren Erfahrung schätzen Leder sehr. Deshalb zeigen wir Dir in diesem Artikel die fünf stärksten Argumente für dieses Naturprodukt. Damit erleichtern wir Dir hoffentlich die Qual der Materialwahl.

Leder mit entsprechender Dicke ist widerstandsfähig und gibt dem Fuß Stabilität in schwierigem Gelände.

1 Leder ist stabil und robust

Je anspruchsvoller das Gelände, desto mehr Stabilität muss ein Schuh dem Fuß geben. Dadurch schützt er uns vor dem Umknicken und anderen Verletzungen. Außerdem vermittelt ein stabiler Schuh besonders guten Halt sowie ein sicheres Gehgefühl in technisch herausfordernden Passagen.

Bei den besonders stabilen Trekking- und Alpinstiefeln kommt deshalb als Obermaterial ein dickeres (bis zu 3 mm) und eher steifes Leder zum Einsatz. Ein Synthetikmaterial wie etwa bei einem Leichtwanderschuh oder gar bei einem Sneaker wäre für diesen Einsatzbereich viel zu weich.

Gleichzeitig macht Leder die Schuhe auch besonders robust: Ein dickes Leder steckt Steinkontakt ebenso weg wie Sand oder Feuchtigkeit. Voraussetzung dafür ist jedoch eine gute Pflege. (–> Wanderschuhe pflegen leicht gemacht)

Wenn Du also für Deine Touren einen besonders stabilen und widerstandsfähigen Schuh suchst, ist Leder das Material der Wahl.

2 Leder ist langlebig

Im Gegensatz zu vielen anderen Materialien nutzt sich Leder kaum ab, scheuert nicht durch und leiert nicht aus. Dadurch ist es ein besonders langlebiges Material. Das Einzige, was Leder ernsthaft schädigt, ist, wenn es spröde und brüchig wird. Durch die kleinen Risse verliert es an Stabilität und kann Wasser nicht mehr so gut abweisen. Dieser Qualitätsverlust lässt sich aber einfach verhindern: vor allem durch richtiges Trocknen der Schuhe und durch regelmäßige Lederpflege.

Gibt es bei Lederschuhen also gar kein Verschleiß? Wie bei allen Schuhen, so kann sich natürlich auch bei Lederschuhen die gummierte Laufsohle abnutzen. Deshalb lassen sich die allermeisten HANWAG Modelle neu besohlen. (–> Alles über Wiederbesohlung)

Kurzum: Wenn Du jahrelang Freude an Deinen Outdoor-Schuhen haben möchtest, lohnt sich die Investition in Leder.

Leder ist sehr geschmeidig und passt sich deshalb besonders gut der individuellen Fußform an.

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3 Leder bietet die beste Passform

Für die Passform eines Schuhs ist zunächst einmal der Leisten verantwortlich. So nennt man das Kunststoff-Modell eines Fußes, um das herum der Schuh gefertigt wird. Dies geschieht in unterschiedlichen Größen und für verschiedene Fußformen. Der Leisten bringt das Obermaterial eines Schuhs also in die gewünschte Form. Und im Gegensatz zu weichen Synthetikstoffen behält Leder diese Form bei, auch noch nach vielen Touren und Jahren. (–> 4 Tipps für perfekte Passform)

Ein Innenfutter aus Leder passt sich besonders gut dem Fuß an.

Einen ebenso großen Einfluss auf die perfekte Passform hat Leder als Innenfutter. Hier wird ein dünneres und weicheres Leder verwendet als beim Obermaterial. Es passt sich der Fußform noch besser an als ein textiles Innenfutter und behält dann auch diese Form. Deshalb lohnt sich besonders bei Stiefeln mit einem Innenfutter aus Leder ein ausführliches Einlaufen. Durch das Einlaufen bekommt die Passform den Feinschliff, die Schuhe sitzen dann wie eine zweite Haut. (–> Tipps zum Wanderschuhe einlaufen)

Manche werden jetzt einwenden: »Ja, aber nur ein textiles Innenfutter in Kombination mit einer Membran macht Wanderschuhe wasserdicht

Hier muss man in der Tat abwägen. Ein gut gepflegter und imprägnierter Lederschuh bietet für die meisten Einsatzbereiche einen völlig ausreichenden Nässeschutz. Das gilt zum Beispiel, wenn Du in eher trockenen Gefilden wie in Südeuropa unterwegs bist. Oder auch, wenn Du lediglich Tagestouren unternimmst und anschließend die Gelegenheit hast, Deine Schuhe wieder zu trocknen. Im Gegenzug empfiehlt sich ein Textilinnenfutter mit Membran besonders bei Mehrtagestouren in feuchten Regionen wie etwa in Skandinavien.

Die Wahl des Innenfutters hängt also zu einem gewissen Grad vom Einsatzbereich ab. In Sachen Passform hat ein Wanderschuh mit Lederfutter aber die Nase vorn.

10 Dos and Don’ts bei Leder

  • Do: Lederschuhe einlaufen

    Dadurch passt sich das Leder an Deine Fußform an.

  • Don't: Lederschuhe verleihen

    Die fremden Füße können die individuelle Passform wieder kaputtmachen.

  • Do: Schmutzige Schuhe möglichst zeitnah reinigen

    … trocknen und pflegen. (–> Wanderschuhe richtig reinigen)

  • Don't: Die Wanderschuhe mitsamt Matschkruste in den Keller stellen

    Das schadet dem Leder.

  • Do: Feuchte Lederschuhe umgehend trocknen

    … und zwar an einem gut belüfteten Ort mit gemäßigten Temperaturen.

  • Don't: Feuchte Lederschuhe bei großer Hitze trocknen

    … wie etwa an einem Ofen oder in der prallen Sonne. Dadurch wird das Leder spröde und brüchig.

  • Do: Das Leder von Zeit zu Zeit pflegen

    Ideal ist ein Schuhwachs.HANWAG Schuhwachs für Wanderschuh aus Leder

  • Don't: Bei der Pflege von Wanderschuhen mit Ölen oder Fetten arbeiten

    Sie schaden der Atmungsaktivität.

  • Do: Ein Innenfutter aus Leder regelmäßig mit etwas Handcreme pflegen

    So bleibt es geschmeidig.

  • Don't: Mit Steinchen oder Tannennadeln im Schuh herumlaufen

    Sie können das Innenfutter beschädigen.

4 Leder sorgt für perfekten Tragekomfort

Zum Tragekomfort gehört neben der Passform auch das Klima im Schuh. Grundsätzlich schwitzt jeder Fuß beim Wandern, sodass mehr oder weniger Feuchtigkeit im Schuh entsteht. Feuchtigkeit und Hitzestau fühlen sich nicht nur unangenehm an. Sie sind auch der Hauptgrund für die Entstehung von schmerzhaften Blasen am Fuß. (–> Blasen vorbeugen und behandeln)

Ziel muss es also sein, die Feuchtigkeit so umfassend und schnell wie möglich aus dem Schuhinneren nach außen zu transportieren. Und hierbei ist ein Lederinnenfutter einer wasserdichten Membran überlegen. Denn Leder ist noch atmungsaktiver.

Vor allem, wenn Du zu starkem Schwitzen neigst, wird Dir das Fußklima eines Wanderschuhs mit Lederinnenfutter gefallen und Dich vor Blasen bewahren.

Das Terracare-Logo der Gerberei Heinen steht für besonders nachhaltiges Leder. Von Heinen bezieht HANWAG den Großteil seines Leders.

5 Leder ist nachhaltig

Schuhleder ist ein Nebenprodukt der Fleischindustrie. De facto fallen weltweit mehr Rinderhäute an, als von der Lederindustrie verarbeitet werden können. Es wird also kein Nutztier seiner Haut wegen geschlachtet. Vielmehr betreiben die Gerbereien mit den ohnehin vorhandenen Tierhäuten ein Upcycling und veredeln sie zu hochwertigen Ledern.

Wir von HANWAG beziehen unser Material von europäischen Gerbereien. (–> Unsere Partnerschaft mit der Gerberei Heinen) Sie legen neben der Qualität auch höchsten Wert auf Umweltverträglichkeit. So erfolgt der Einsatz der zum Gerben nötigen Chemikalien gemäß den sehr strengen europäischen Richtlinien. Bei den Innenfuttern verwenden wir zudem bei einigen Modellen chromfrei gegerbtes Leder. Manche Modelle wie der HANWAG Waxenstein Bio bestehen komplett aus diesem besonders nachhaltigen Material.

Auch die lange Lebensdauer ist ein Faktor bei der Nachhaltigkeit von Leder. Lederschuhe halten bei guter Pflege viele, viele Jahre. Durch ihr langes Leben schonen sie Ressourcen und vermeiden Emissionen, die in der Leder- und Schuhproduktion anfallen sowie im Transport und beim Verkauf.

Das Upcycling eines Naturprodukts sowie die lange Lebensdauer sind starke Argumente für die Nachhaltigkeit von Lederschuhen. (–> Nachhaltige Wanderschuhe von A bis Z erklärt)

Im Video: Ein Besuch in der Lederfabrik Heinen

Fazit: Viele gute Gründe sprechen für Leder

Wie Du siehst, hat Leder eine Reihe von guten Eigenschaften. Besonders für stabilere Wanderschuhe oder Bergstiefel ist es als Obermaterial die erste Wahl. Schuhe mit einem hohen Textilanteil haben die Nase vorn beim Gewicht und oft auch beim Preis. Allerdings kann Leder das durch eine lange Lebensdauer wieder ausgleichen – und durch eine noch bessere Passform, besonders in Kombination mit einem Leder-Innenfutter.

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