Aktualisiert am
Die Kollegen Chris, Marcel und Anna hatten die Chance dieses einzigartige Event in Schwedisch Lappland aus drei verschiedenen Perspektiven zu erleben.
Chris war Teil einer Kundengruppe mit internationalen Medienvertretern und Händlern, die im Rahmen des Classic den Kebnekaise bestiegen und durfte die neue Bertagen Kollektion testen. Anna war 5 Tage und 110 Kilometer mit einer Frauen-Gruppe auf dem Trek als Teil der Pressereise #womenonthetrail. Und Marcel war an der Ziellinie des Fjällräven Classic für die HANWAG »Clean and Care« Station zuständig. Damit hatte er den wohl härtesten Job von allen. Mit seinem Team kümmerte sich Marcel um die dreckigen Schuhe von insgesamt 2.000 Teilnehmern. Ein Abenteuer, drei Perspektiven …
Draußen vor der Tür tobte der Sturm. Der eiskalte Wind kam direkt von Norden und manche Böen trafen mit einer solchen Wucht auf die kleine Holzhütte, dass in dieser Nacht an Durchschlafen nicht zu denken war. Das Tarfala-Tal, umgeben von majestätischen Gletschern und zu Füßen des höchsten schwedischen Gipfels, soll der windigste Ort Schwedens sein. Daran zweifelte spätestens jetzt keiner mehr.
Am nächsten Morgen hatte sich die Lage immer noch nicht entspannt. Wir saßen mit müden Augen und eingepackt in dicke Daunenjacken beim Frühstück. Der heiße Tee wärmte ein bisschen. Unsere schwedischen Bergführer hatten sich dicht über eine Detailkarte des Kebnekaise-Massivs gebeugt. Jeder konnte sich bereits denken, dass an die Besteigung des Gipfels zu mindestens heute nicht zu denken war. Kein Mensch würde bei diesem Wetter nach draußen gehen. Wir schon. Beste Bedingungen für uns und eine kleine Gruppe von Händlern und Journalisten die neue Bergtagen Kollektion und den HANWAG Makra Combi GTX® auf Herz und Nieren zu testen. Noch in der Hütte legten wir, mit Ausnahme der Steigeisen die komplette Gletscherausrüstung an, verstauten die Eispickel und den Helm griffbereit im Rucksack und versteckten uns hinter den Eco-Shell Membranen. Mit eingezogenen Köpfen und gegen den Wind liefen wir los, mussten hochkonzentriert auf rutschigen Steinen einen eiskalten Gletscherabfluss überqueren.
So langsam fing es an Spaß zu machen. Ein paar von uns betraten zum allerersten Mal einen Gletscher. Man muss sich an das Gehen mit Steigeisen gewöhnen, die Füße müssen bewusst und sicher gesetzt werden. Wir stiegen weiter auf, bis irgendwann ist das blanke Eis von einer durchgehenden Schneeschicht bedeckt ist. Der Wind ließ allmählich nach und als wir auf dem Hochplateau vor dem Nordgipfel angekommen waren, konnten wir die schwarzen Steinwände auf der anderen Seite des Tals erahnen. Höher ging es heute nicht mehr und wir kauerten uns im Windschatten von einigen Steinblöcken für eine kurze Pause zusammen. Trotz der harten Bedingungen konnte ich in allen Augen ein Glänzen erkennen. »We are Bergtagen«, wir alle waren vom Bann der Berge verzaubert. Von der Landschaft in der kein Baum mehr wächst, aber unserer Fantasie keine Grenzen gesetzt sind.
Der Fjällräven Classic Schweden ist eine Institution und viele Kollegen, die in den vergangenen Jahren bereits teilnahmen, haben mir im Vorfeld berichtet, Tipps gegeben und bei der Packliste geholfen. Was auch immer ich von meinem ersten Classic erwartete, wurde übertroffen: 5 Tage, 110 Kilometer, 4 Nächte im Zelt, 16 Frauen aus 7 Nationen (+Schweden) und ein Hund, die ich nie vergessen werde.
Doch von Anfang an: Als wir in Kiruna landeten, wurden wir erst einmal in eine Lodge nahe der Stadt gebracht. Dort bekamen alle #womenonthetrail Teilnehmerinnen die Ausrüstung für die nächsten Tage erklärt und zur Verfügung gestellt. Nach dem Abendessen ließen wir der Abend mit einem gemeinsamen Sauna Besuch und anschließendem Sprung in den See ausklingen – der Gruppen-Spirit stimmte schon mal. Dann konnte der große Tag kommen. In der ersten Startgruppe des Fjällräven Classic Schweden standen 13 aufgeregte Frauen – Bloggerinnen und Journalistinnen aus ganz Europa, zwei weibliche Guides, unser Trail-Begleithund Vassi, und ich. Jede von uns war beladen mit einem gut 15 Kilo schweren Rucksack, in dem wir unser Zelt, Schlafsack, Matte, Primus Kocher, Lebensmittel und alles weitere Nötige mit uns trugen.
Es folgten 101 aufregende Stunden in der freien Natur Nordschwedens mit Tagesetappen um die 20-25 Kilometer über Stock und Stein. Keine Elektrizität, kein Handyempfang, kein fließendes Wasser (außer in den Flüssen mit Trinkwasserqualität am Wegesrand), keine Toiletten und Möglichkeiten Einzukehren. Jeder Tag, jede Stunde, jede Minute hatten seine eigenen Herausforderungen; wie der Versuch bei starkem Regen und unter 5°C Temperatur ein Mittagessen zuzubereiten; bei peitschendem Wind auf den schmalen Planken die Balance nicht zu verlieren, oder im Sturm das Zelt aufzubauen und dabei möglichst trocken zu bleiben.
Die Nächte waren kalt, die Muskeln allzu oft schwach, und die Stimmung trotzdem gut. Wir machten uns gegenseitig Mut, erzählten Geschichten aus dem Leben und lernten uns dabei immer besser kennen. Denn jede von uns kämpfte mit sich selbst, dem Wetter, den Bedingungen, den Gelenken oder Muskeln – irgendwie, irgendwo, zu irgendeinem Zeitpunkt. Trotzdem, und vielleicht auch deshalb, fielen sich nach erfolgreichem Erreichen der Ziellinie 15 der 16 Ausgesandten wohlauf, erschöpft und gut gelaunt in die Arme. Wenn ich zurück denke, freue ich mich darüber diese einzigartige Erfahrung gemacht zu haben – und vor allem 15 neue Freundinnen (oh, bitte entschuldige Vassi: und einen neuen Freund) gewonnen zu haben.
Seit ich 2016 meine Ausbildung bei HANWAG in Vierkirchen begonnen hatte, durfte ich schon so einige Projekte unterstützen. Doch das absolute Highlight meiner Lehrzeit war bis jetzt meine einwöchige Reise nach Schweden um HANWAG bei dem Event unserer schwedischen Kollegen, dem Fjällräven Classic Schweden 2017, zu vertreten. HANWAG ist seit Jahren Partner dieser institutionellen Fjällräven Veranstaltung. Zusammen mit unseren schwedischen HANWAG Vertretern war ich vor Ort Ansprechpartner für die Teilnehmer, die über mehrere Tage verteilt nach und nach die Ziellinie erreichten. Dort hatten wir ein kleines HANWAG Zelt, die »Clean and Care« Station, aufgebaut.
Bei uns konnten die Teilnehmer nach dem 110 Kilometer langen Trail ihre Wanderschuhe grob reinigen und uns anschließend überlassen. Mit ganz viel Schuhwachs und noch mehr Handarbeit verliehen wir den Schuhen dann einen neuen Glanz. Unser Service sprach sich schnell an der Zielstation des Events und im »Trekker’s Inn«, der Bar für die ausgehungerten und durstigen Teilnehmer, herum. Das führte dazu, dass wir am Ende der Woche circa 1.500 Schuhpaare gewachst hatten und dafür jede Menge Schulterklopfer und dankbares Feedback bekamen. Nach einigen Gesprächen mit den Teilnehmern vor Ort haben wir in Schweden wohl einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Das freut mich sehr, genau wie die Vorstellung, auch 2018 wieder am Fjällräven Classic Schweden teilnehmen zu können.