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Hongkong hat 7,5 Millionen Einwohner und so viele Hochhäuser wie keine andere Stadt. Umso erstaunlicher ist es, dass man in Hongkong hervorragend wandern kann – mit sensationellen Ausblicken auf die Skyline und die grünen Inseln ringsum.
In diesem Artikel erklären wir Dir, was das Wandern in Hongkong so besonders macht. Wir beantworten die wichtigsten Fragen und verraten unsere 5 Lieblings-Wanderungen in Hongkong.
Wohl nirgendwo sonst auf der Welt liegen die Faszination einer pulsierenden Metropole und Naturgenuss so nah beieinander wie in Hongkong. Die größtenteils mit Hochhäusern bebaute chinesische Megacity ist eingebettet in bis zu 950 Meter hohe, meist bewaldete Berge und eine Küstenlandschaft mit zahlreichen Inseln.
Das Zentrum erstreckt sich über die Halbinsel Kowloon und die gegenüberliegende Hong Kong Island. Sowohl auf der Insel als auch auf dem Festland kann man gleich hinter den Wolkenkratzern loswandern. Zahlreiche ausgeschilderte und meist auch befestigte Wanderwege führen in die grünen Hügel, oft auch über eine Hügelkette zu einsamen Badebuchten. Auch die vielen Nebeninseln von Hongkong bieten hervorragende Wandermöglichkeiten.
Eine Besonderheit sind die vielen Ausblicke von den Wanderbergen auf die Hochhäuser der Stadt. Die Kombination aus Landschaft, Megacity und Meer macht Hongkong einzigartig auf der Welt.
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Wir haben uns für unsere Wanderwoche in Hongkong zwei Hotels mitten im Zentrum, auf Hong Kong Island genommen. Denn insbesondere abends wollen wir das pralle Leben in dieser asiatischen Metropole genießen, mitsamt dem Lichtermeer, den unzähligen Geschäften – von Gemüse bis Gucci – und mit dem einzigartigen kulinarischen Angebot dieser Weltstadt.
Morgens steigen wir meist in eine U-Bahn. Der öffentliche Nahverkehr in Hongkong funktioniert hervorragend. Mit Bahnen, Bussen und Fähren erreicht man problemlos auch die abgelegeneren Wandergebiete. Je nach Entfernung zum Stadtzentrum sind wir zwischen 30 Minuten und zwei Stunden bis zum Startpunkt der Wanderung unterwegs.
Und egal, wo die Wanderung endet: Die nächste Bushaltestelle ist nie weit. So geht es zur nächsten U-Bahnstation und – schwupps! – ist man wieder in der pulsierenden Stadt.
Ein Leichtwanderschuh mit voller Funktion und mit Straßenschick für die große Stadt: Der neue HANWAG Rotpunkt Low GTX macht auf den Trails eine ebenso gute Figur wie auf Boulevards. Der flache Lederschaft gibt volle Beweglichkeit und ausreichend Halt auch auf steinigen Pfaden. Die Vibram-Sohle krallt sich förmlich in rutschige Böden und rollt auf Asphalt sehr gut ab. Eine weit nach vorne reichende Schnürung sorgt – je nach Gelände – für den nötigen Halt im Schuh. Die atmungsaktive Gore-Tex-Membran hält die Füße zuverlässig trocken – zum Beispiel bei einem tropischen Schauer in den Hügeln von Hongkong.
Die Wander-Infrastruktur in Hongkong ist hervorragend. Die Wege sind zweisprachig (Chinesisch und Englisch) ausgeschildert. An den Start-, End- und Kreuzungspunkten stehen meist Kartentafeln, und oft auch eine gepflegte öffentliche Toilette.
Viele Wege sind betoniert, das schützt sie vor Erosion im niederschlagsreichen Sommer und bei Taifunen. An den Steilhängen führen lange Stufenwege hinauf. Wandern in Hongkong ist also oft wie Treppensteigen. Wo die Wege und Stufen nicht betoniert sind, ist der Untergrund erdig, manchmal auch wurzelig und kann bei nassem Wetter rutschig werden.
Die Hügel sind zwar oft steil, die Wege aber nur ganz selten ausgesetzt. Trittsicherheit ist wie immer von Vorteil. Schwindelfreiheit benötigt man nur auf wenigen Abschnitten wie etwa am ›Suicide Cliff‹ (nomen est omen).
Prinzipiell kann man in Hongkong das ganze Jahr über wandern. Die Stadt liegt etwa auf derselben Breite wie Mexiko Stadt. Zum Wandern solltest Du allerdings ein paar Besonderheiten des Klimas in Hongkong beachten.
Im Sommer steigt die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur auf über 30 Grad. Verbunden mit der dann sehr hohen Luftfeuchtigkeit wird das Wandern schweißtreibend. Außerdem regnet es im Sommer am meisten. Dafür ist das Meer dann angenehm warm und lädt zu Badestopps ein.
Wir waren im Januar zum Wandern in Hongkong. Dezember und Januar sind die trockensten Monate des Jahres. Dafür wird es dann meist nur etwa 17 Grad warm. Bei uns hat es an einem Tag geregnet. Die restlichen Tage waren ziemlich diesig mit einer Tendenz zum Smog, zumindest im Stadtzentrum.
Der Victoria Peak ist mit 552 Metern die höchste Erhebung auf Hong Kong Island. Der bewaldete Berg erhebt sich direkt am Stadtzentrum. Entsprechend nah und atemberaubend sind die Blicke auf die Skyline, in die Straßenschluchten und auf Victoria Harbour, wie die Meerenge zwischen der Insel und dem Nordteil der Stadt heißt.
Zwar kommt man nicht direkt auf den Gipfel des Victoria Peak, dort stehen Antennen. Aber der kleine Rundweg um den Gipfel herum ist ideal, um einen ersten Überblick über die Stadt zu bekommen. Entsprechend viele Touristen gehen ihn vor allem an den Wochenenden. Wir sind den komplett asphaltierten Weg gegen Abend gegangen und haben fantastische Blicke auf die beleuchtete Stadt genossen.
Die Hügelkette Dragon’s Back liegt ebenfalls auf Hongkong Island, allerdings nicht so nah am Stadtzentrum, sondern auf der Halbinsel Shek O. Großteils führt der Weg durch bewaldete Hänge, was ihn insbesondere im Sommer zu einem beliebten Wanderweg macht. Von der spärlicher bewachsenen Kammhöhe hat man herrliche Blicke aufs Meer – wobei Hochhäuser am Horizont einen daran erinnern, dass man immer noch in Hongkong ist. Die Tour endet in Big Wave Bay, einem Badeort mit Sandstrand, der – wer hätte es bei dem Namen gedacht? – auch bei Surfern beliebt ist.
Der Lion Rock ist quasi der Hausberg von Hongkong. Er ist Teil einer Hügelkette, die sich unmittelbar hinter den Hochhäusern von Kowloon erhebt. Vom Gipfel schaut man nahezu senkrecht hinab in die Straßen und über Kowloon hinweg auf Hong Kong Island. Ja, die Tour lebt zu 80 Prozent vom Ausblick – der Zu- und Abstieg sind eher unspektakulär. Aber der Ausblick allein ist die Mühe wert. Und mühevoll ist insbesondere die steile Stufenpassage beim Gipfelanstieg. Wir haben den Lion Rock als Überschreitung gemacht, An- und Abfahrt funktionieren prima mit dem Bus.
Kaum zu glauben, aber in Hongkong gibt es einen Weitwanderweg. Der MacLehose Trail – benannt nach einem ehemaligen Gouverneur von Hongkong und leidenschaftlichen Wanderer – führt in zehn Etappen über 100 Kilometer vom Sai Kung Country Park durch die Hügel am nördlichen Stadtrand bis zum westlichen Ende der sogenannten New Territories, wie alle Gebiete außerhalb von Kowloon und Hong Kong Island genannt werden. Wir haben eine Tageswanderung auf der zweiten Etappe gemacht – zu den wohl schönsten Stränden von Hongkong.
Lesetipp: Faszination Fernwanderung
Heute mal nicht mit U-Bahn und Bus zum Wandern in Hongkong, sondern mit der Fähre auf eine Insel.
Die 13,5 Quadratkilometer große Lamma Island ist der Hong Kong Island südwestlich vorgelagert. Ihre verzweigte Küste und die bis zu 353 Meter hohen Berge machen die kaum bewohnte Insel zu einem Naturidyll – wenn man über das Kohlekraftwerk im Westen der Insel hinwegsieht. Das können wir aber leicht, weil wir uns mit dem Ling Kok Shan einen 250 Meter hohen Berg im Osten der Insel vorgenommen haben.
Wandern ist bei weitem nicht die einzige Möglichkeit, in Hongkong aktiv zu sein und die Natur zu genießen:
Hongkong gehört zu den teuersten Städten der Welt. Vor allem der knappe Wohnraum macht die chinesische Sonderwirtschaftszone zu einer teuren Adresse.
Aber auch im Urlaub ist Hongkong alles andere als billig, vor allem was Hotels (umgerechnet 120 € und mehr für ein 4-Sterne-Doppelzimmer mit Frühstück) und Essen angeht. Hinzu kommen die Kosten für die öffentlichen Verkehrsmittel (je nach Entfernung ca. 1-4 € pro Fahrt). Generell ist mit einem Preisniveau wie in der Schweiz oder in den USA zu rechnen, insbesondere auch bei alkoholischen Getränken (1 Pint Craft-Bier im Musikclub 11 €), Teetrinker sind klar im Vorteil.
Teure Restaurants können durch Streetfood umgangen werden. Das gibt es vor allem in Mongkok auf dem Festland (Kowloon) und in Sai Ying Pun, unserem Lieblingsviertel auf Hong Kong Island. Die chinesische Küche ist sehr fleischlastig. Wer keine Angst vor Hühnerfüßen & Co. hat, findet relativ leicht preiswerte Gerichte. Ein Hongkonger Klassiker wie gebratenes Gänsefleisch auf Reis mit etwas Pak Choi kostet im Straßenverkauf ca. 7,50 € pro Portion.
Du suchst die ultimative Kombination aus Megacity und Outdoor-Sport? Dann bist Du in Hongkong richtig. Wir waren eine Woche lang dort und haben die Kombination aus abendlichem Trubel, täglichem Naturgenuss und spannenden Eindrücken sehr genossen.
Natürlich sollte man schon aus Klimaschutzgründen nicht für ein paar Tage Wandern um die halbe Welt fliegen. Aber wenn Du wie wir sowieso in der Gegend bist oder in Hongkong umsteigst, dann bleibe ein paar Tage in der Stadt und erlebe diese einzigartigen Kontraste.