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Jeffrey Witter, Jahrgang 1995, ist der Beweis, dass man auch als Niederländer in der Vertikalen seine Heimat finden kann, als Kletterer, Fotograf, Romantiker. Früh nahmen ihn seine Eltern mit in die Berge Frankreichs, Italiens, der Schweiz; einmal sei er als sechsjähriger Knirps 15 Kilometer durch die Verdon-Schlucht gewandert, »eine Qual«, wie er sich erinnert. Trotzdem ließ ihn die Liebe zu den Bergen nie ganz los. Mit Beginn seines Ingenieurs-Studiums im Jahr 2015 begann er sie neu zu entdecken, dieses Mal mehr mit den Händen. Er belegte einen Alpinkletterkurs, »mit interessanten Typen vom Militär und der Regierung«, wie er meint – und begann wenig später mit dem eigenständigen, ernsthaften Bergsteigen. Dabei sei er ein vorsichtiger Mensch, im Leben wie beim Klettern.

Natürlich zahlte er dennoch das übliche Bergsteiger-Lehrgeld, während sich sein Tourenbuch mit den Viertausendern der Alpen füllte. Als er es 2017 mit viel Mühe auf den Gipfel des Mont Blanc schaffte, habe er die anschließende Nacht auf der Toilette verbracht. Am Dent du Géant, »einem der schönsten Berge der Alpen« (Witter), war er wegen einiger Missgeschicke mit seinem Seilpartner 13 Stunden unterwegs – um dann im Trockenraum zwischen nassen Klamotten zu schlafen. Es habe aufgrund der Bergleidenschaft auch ein wenig länger gedauert, seinen Bachelor zu machen, wobei die Einschätzung »ein wenig länger« wohl eher seinem Ehrgeiz geschuldet ist.

»Wenn wir nur eine Woche zusammen bergsteigen gehen würden, kenne ich dich wahrscheinlich besser als manchen Freund.«

Zum Rendezvous ging’s in die Portaledge

Trotz seines Jobs als Fertigungsingenieur arbeitet er weiterhin als Kletterlehrer, gerne in Freyr, den bekannten Kletterfelsen in Belgien, 250 Kilometer von Witters Wohnort Spijkenisse bei Rotterdam entfernt. Das heißt nicht, dass es in der Freizeit immer nur steil sein muss. Er könne die Berge sehr gut auch während einer Wanderung genießen, sagt er, dann aber am liebsten mit der Kamera, die er in Pausen noch vor dem Essen und Trinken hervorholt. Sie hilft ihm nicht nur dabei, seine Leidenschaft zu vermitteln und andere Menschen aus dem Alltagstrott zu reißen, sondern sich auf spezielle Dinge zu fokussieren, »zum Beispiel eine ganz spezielle Lichtstimmung auf einem Blatt«, wie er sagt.

Nach Freyr führte Jeffrey auch seine Freundin als Nicht-Kletterin aus; es war ein eher ungewöhnliches Rendezvous. Auf dem Programm standen unter anderen Abseilen, die sogenannte Jümar-Technik, also das Aufsteigen am Seil – und übernachtet wurde schließlich auf einem Portaledge, einer tragbaren Plattform für senkrechte Wände. Denn auch Romantik ist vor allem eines: eine Frage der Perspektive.

4 Fragen an Jeffrey

Es gibt jede Menge Vorurteile gegenüber Niederländern. Eines besagt, dass dein Lieblingsessen Käse ist. Richtig?

Nein! Mein Lieblingsessen ist Lasagne. Die Lasagne meiner Mutter ist die beste, die du überhaupt kriegen kannst, und zwar nicht nur in den Niederlanden.

Aber du verreist doch sicherlich mit einem Wohnwagen

(Jeffrey lacht) Mit meinen Eltern war ich tatsächlich immer mit dem Wohnwagen unterwegs. Sie reisen auch heute noch damit und einiger meiner Kletterbuddies haben einen Campervan. Aber meine Freundin und ich schlafen normal im Zelt, in einem kleinen Hotel oder einer Airbnb-Unterkunft. Speziell in Italien kriegst du für wenig Geld oft was kleines Feines – und das beste Essen.

Was fasziniert Dich so sehr am Bergsteigen?

Für mich ist es die Kombination aus Natur, die Bewegung an sich und – zum größten Teil – die Leute, die man trifft. Wenn wir nur eine Woche zusammen bergsteigen gehen würden, kenne ich dich wahrscheinlich besser als manchen Freund. Mit all den Sicherheitsfragen musst du dir auch ständig Gedanken mache, welche Entscheidungen du triffst, denn die sind von Bedeutung. Klettern ist wie ein Strategiespiel; es leert einfach deinen Kopf.

Kannst du auch einen Tag am Meer genießen? Oder dreht sich alles nur um die Berge?

Ich lebe nicht weit vom Meer weg, und ich liebe es, in den Dünen wandern zu gehen. Es gibt jede Menge Möglichkeiten, Abenteuer zu erleben, ob nun auf einer 200-Kilometer-Radtour oder wenn ich mit meiner Freundin ein Land erkunde. Aber Klettern gibt mir eine größere Genugtuung als alles andere.

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Jeffreys Lieblings-Schuh: HANWAG Makra Pro GTX

»Der HANWAG Makra Pro GTX, ein unglaublich vielseitiger, komfortabler Schuh. Er ist nicht zu steif, am Knöchel anpassungsfähig, und verfügt über eine flexible Sohle. Gerade für technisches Felsklettern – und auch den Zustieg – ist das perfekt.«
(Jeffrey Witter)

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