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Wenn Du es ausführlicher wissen möchtest, kannst Du nun den ganzen Artikel lesen.
Wanderschuhe putzen – zugegeben, das klingt nicht allzu verlockend. Aber es lohnt sich! Der wichtigste Grund: Wenn Du Deine Wanderschuhe oder Bergstiefel regelmäßig pflegst, halten sie länger. Leder ist bei richtiger Pflege ein äußerst langlebiges Material – so langlebig, dass viele unserer Kunden viele Jahre lang mit denselben Schuhen wandern und lediglich abgelaufene Sohlen erneuern lassen. Die lange Lebensdauer spart Dir nicht nur Geld, sie ist auch nachhaltig. Denn langlebige Produkte schonen natürliche Ressourcen.
Aber: Wie oft solltest Du Deinen Wanderschuhen etwas Gutes tun?
Idealerweise nach jeder Tour. Andererseits werden es Deine Schuhe überleben, wenn sie nach einem kurzen Marsch an einem trockenen Tag nicht das komplette Wellness-Programm durchlaufen.
Keinesfalls solltest Du stark verschmutzte oder gar feuchte Schuhe einfach so in den Keller stellen. Denn das kann das Material auf Dauer schädigen. Leder wird spröde und rissig. Sogar Schimmel kann ansetzen. Also, her mit Lappen und Bürste!
Jede Schuhpflege beginnt mit dem Reinigen. Und so machst Du es richtig:
Sind die Schuhe stark verschmutzt, entferne zunächst die Schnürsenkel. So erreichst Du beim Reinigen der Wanderschuhe auch schwer zugängliche Stellen. Nimm auch die Einlegesohle heraus. Nun bürstest Du die Schuhe außen mit einer Schuhbürste ab.
Sitzt der Dreck sehr fest, kannst Du das Abbürsten unter fließendem warmem Wasser erledigen. Auf diese Weise kannst Du auch das Profil von Schlamm oder Steinen befreien.
Spezielles Leder-Reinigungsmittel ist nur nötig, wenn alles andere versagt. Finger weg von Seife. Sie schadet der Imprägnierung und den meisten Lederarten. Und bitte: Wanderschuhe niemals, also wirklich unter keinen Umständen in die Waschmaschine stecken. Sonst wird aus ›Wanderschuhe reinigen‹ ein ›Wanderschuhe zerstören‹.
Meistens sind Outdoor-Schuhe vor allem außen schmutzig. Doch gerade bei Schlechtwetter-Touren kann Wasser und Dreck über den Rand ins Innere gelangen. Gleiches gilt für Staub oder Tannennadeln und Steinchen.
Damit solche Mitbringsel das Innenfutter oder die Wandersocken nicht beschädigen, solltest Du nach jeder Tour die Einlegesohle herausnehmen und die Schuhe ausschütteln. Gegen eine fest sitzende Verschmutzung etwa durch Matsch hilft nur eine gründliche Innenreinigung.
Das Innere von Wanderschuhen besteht aus einem Textilfutter (wie in den meisten Stiefeln mit Gore-Tex-Membran) oder aus Leder. In beiden Fällen reinigst Du es am besten mit klarem Wasser (höchstens lauwarm) und mit einem Schwamm. Wenn Du Deine Wanderschuhe innen reinigst, verwende bitte keine Bürste. Sie könnte das Innenfutter beschädigen.
Eine Textil-Einlegesohle ist bei 30 Grad waschbar, am besten per Handwäsche. Eine Leder-Einlegesohle kannst Du, wie das Innenfutter, mit einem feuchten Schwamm abwischen. Dadurch befreist Du das Fußbett auch von unangenehmen Gerüchen. Wenn der Fußschweiß auch das restliche Innenfutter befallen hat und sich mit klarem Wasser nicht beseitigen lässt, dann empfehlen wir ein spezielles Hygiene-Spray (›Schuh-Deo‹).
Nach der Innen- und/oder Außenreinigung müssen Deine Schuhe zunächst trocknen. Dafür stellst Du sie mit weit geöffneter Lasche (Schuhzunge) an einen schattigen, trockenen und gut belüfteten Ort. Richtig gelesen: Nicht in die pralle Sonne stellen! Dies würde dem Leder schaden. Ebensowenig sollten Wanderschuhe nah an einem heißen Ofen oder Heizkörper trocknen. Die Hitze macht das Leder spröde und kann Verklebungen lösen. Außerdem schrumpft Hitze das Leder. Der Schuh wird also kleiner und kann eventuell nicht mehr passen.
Das korrekte Trocknen kann ein bis zwei Tage in Anspruch nehmen. Schneller geht es, wenn Du locker zusammengeknülltes Papier ins Innere Deiner Wanderschuhe steckst. Aber bitte kein Zeitungspapier, sondern Küchenpapier (die Druckerschwärze von Zeitungspapier kann unter anderem eine im Schuh verbaute Gore-Tex-Membran angreifen.) Auch wichtig: das Papier mehrmals am Tag austauschen. Denn je trockener das Papier, desto besser zieht es Feuchtigkeit aus dem Schuh.
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Damit sind Deine Wanderschuhe nun sauber und trocken. Und wir kommen zur eigentlichen Schuhpflege. Dabei sind zwei Dinge besonders wichtig:
Beide Maßnahmen sind völlig unabhängig voneinander. Auch die Reihenfolge spielt keine Rolle. Wichtig ist nur, dass die Wanderschuhe an Pflege bekommen, was sie gerade benötigen.
Nach jeder Reinigung und nach jeder Schlechtwetter-Tour solltest Du Deine Wanderschuhe imprägnieren. Denn die Erst-Imprägnierung (auch ›Durable Water Repellent‹ oder ›DWR‹ genannt) bei der Herstellung des Schuhs nutzt sich ab. Wozu braucht es aber überhaupt eine Imprägnierung?
Sie verhindert, dass sich bei Feuchtigkeit ein Wasserfilm über den Schuh legt. Ein solcher Film beeinträchtigt unter anderem die Atmungsaktivität. Von einem gut imprägnierten Wanderschuh läuft Wasser in großen Tropfen herunter. Praktischer Nebeneffekt: Mit dem Wasser läuft auch der darin gelöste Schmutz ab, anstatt sich über den Schuh zu legen.
Wie aber soll man Wanderschuhe imprägnieren?
Sprühe das Imprägnierspray gemäß Gebrauchsanleitung auf die Wanderschuhe auf. Die drei goldenen Regeln: nur unter freiem Himmel, mit ausreichend Abstand (meist ca. 30 cm) und fein dosiert. Wenn nötig, kannst Du das Imprägniermittel mit einem Lappen gleichmäßig verteilen. Unzugängliche Ecken wie an der Schuhzunge nicht vergessen! Und dann etwas Geduld bitte: Die Imprägnierung wirkt nach ca. 24 Stunden optimal.
All das gilt übrigens unabhängig davon, ob Du Wanderschuhe mit einem Lederinnenfutter oder ob Du Gore-Tex-Schuhe imprägnieren möchtest. Auch textile Einsätze im Außenmaterial benötigen eine regelmäßige Nachimprägnierung, damit sie ihre Atmungsaktivität bewahren und sich nicht mit Schmutz zusetzen.
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Zusätzlich zum Nachimprägnieren benötigt Leder von Zeit zu Zeit eine intensivere Pflege in Form von Wachs. Wann genau? Das hängt von der Nutzung ab. Faustregel: Alle zwei bis drei Touren solltest Du Deine Wanderschuhe wachsen. Eine Wachspflege kann aber auch schon nach nur einer einzigen Regenwanderung angebracht sein. Bevor Leder durch solche Strapazen hart, spröde und rissig wird, solltest Du ihm Nahrung in Form von Wachs gönnen.
Der Begriff ›Nahrung‹ ist hier nicht übertrieben. Schließlich ist Leder ein Naturprodukt. Leder lebt und verleiht einem Wanderschuh seine wunderbaren natürlichen Eigenschaften wie Elastizität und Geschmeidigkeit.
Tipp: Die bei Wanderschuhen häufig verwendeten Raulederarten wie Nubuk-, Spalt- und Velourleder werden mit jedem Wachsen etwas glatter und dunkeln etwas nach. Das beeinträchtigt die Funktion und Langlebigkeit keineswegs. Wenn es Dich optisch stört, kannst Du das Material mithilfe einer speziellen Wildlederbürste wieder aufrauen.
Warum soll man Wanderschuhe wachsen und nicht mit Fett oder Öl behandeln? Fett und Öl verstopfen die Poren des Leders und hindern so die Atmungsaktivität, gerade auch bei Gore-Tex-Schuhen. Außerdem schädigen sie das Leder auf lange Sicht.
Wanderschuhe wachsen – so geht’s:
Wir haben bislang vor allem über Lederpflege gesprochen. Aber viele Wanderschuhe haben an der Außenseite des Schafts einen Materialmix aus Leder und Kunstfaser. Freizeit- und Travelschuhe bestehen oft sogar vollständig aus Synthetik. Was ist hier bei der Pflege zu beachten?
Wie Leder, so solltest Du auch die Kunstfaser-Elemente bei Verschmutzung gründlich reinigen. Wie das geht, haben wir hier beschrieben. Im Gegensatz zu Leder benötigt Kunstfaser keine Intensivpflege mit Wachs oder ähnlichen Pflegemitteln. Bei Synthetik genügt nach dem Reinigen und Trocknen ein Imprägnierspray. Die Imprägnierung führt dazu, dass Wasser keinen Film bildet, sondern abperlt. So bleibt die Atmungsaktivität erhalten. Dieser Aspekt ist nicht zuletzt für die Pflege von Gore-Tex-Schuhen wichtig.
Die Wanderschuhe sind wieder sauber und gut gepflegt. Dann können sie ja im Kofferraum des Autos auf ihren nächsten Auftritt warten …
… bitte nicht! Auch die richtige Lagerung zwischen den Touren trägt zur langen Lebensdauer von Wanderschuhen und Bergstiefeln bei.
Hier unsere wichtigsten Tipps zur Lagerung:
Mit diesen Pflege-Tipps solltest Du lange Freude an Deinen Wanderschuhen haben. Auch uns von HANWAG liegt die Langlebigkeit unserer Produkte am Herzen. Deshalb haben wir uns bewusst für aufwändige, qualitativ hochwertige Fertigungsmethoden entschieden. Und für die besten Materialien.
Solltest Du Fragen zu Reparaturen oder zum Wiederbesohlen haben, wende Dich gerne an Deinen HANWAG Fachhändler oder an unseren Kundenservice.
Pflege-Anleitung zum Ausdrucken: Hier als PDF herunterladen