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»Früher haben die meisten Wanderfreunde ihre Schuhe im Winter in den Keller gestellt. Heute verlängert der Klimawandel die Wandersaison nicht nur im Flachland«, sagt Lukas Rinnhofer. Der geprüfte Wanderführer sieht auch in seiner Heimat Vorarlberg immer mehr Menschen, die in den Wintermonaten zu Fuß in den Bergen unterwegs sind. »An sich ist es ja eine schöne Sache, durch die winterliche Natur zu wandern«, so Lukas. »Aber leider sind viele Menschen nicht auf die besonderen Anforderungen der kalten Jahreszeit eingestellt …«
In diesem Artikel erklärt Lukas, worauf man beim Winterwandern achten sollte. Du erfährst die wichtigsten Tipps zu Ausrüstung, Tourenplanung und Sicherheit in der kalten Jahreszeit. Die Checkliste am Ende des Artikels sorgt dafür, dass Du nichts vergisst.
»Ich würde von Winterwandern sprechen, solange man keine Schneeschuhe braucht«, sagt Lukas. »Das ist der Fall, wenn gar kein Schnee liegt oder nur so wenig, dass ich mit normalen Schuhen nicht einsinke, oder wenn man auf einem präparierten Winterwanderweg unterwegs ist.«
Die Bandbreite möglicher Winterwanderungen ist jedoch groß. Lukas nennt drei Arten:
Eine Besonderheit im Winter sind die oft sehr unterschiedlichen Bedingungen je nach Himmelsrichtung des Hangs, erklärt Lukas: »Ein Wanderweg auf der sonnigen Südseite ist vielleicht problemlos begehbar. Sobald man aber auf die Nordseite kommt oder eine schattige Rinne queren muss, kann der Boden gefroren, vereist und/oder mit Schnee bedeckt sein.« Winterwandern im Gebirge erfordert daher ein zusätzliches Maß an Erfahrung.
Die Ausrüstung für eine Winterwanderung hängt für Lukas von der Art der Tour und von den Bedingungen ab: »Im Gebirge bei minus 15 Grad und Schneesturm muss ich mich natürlich anders anziehen als bei einem Spaziergang durch den heimischen Wald bei mildem Winterwetter.«
Eine besonders wichtige Rolle bei der Winterwander-Ausrüstung spielt das Schuhwerk.
Für Winterwanderungen sollte das Schuhwerk folgende Eigenschaften aufweisen:
Orientiert man sich an den gängigen Kategorien für Wanderschuhe, sind dies Schuhe der Kategorie B und höher.
Wer häufiger im Winter wandert oder kälteempfindliche Füße hat, sollte sich spezielle Winterwanderschuhe zulegen. Das Angebot reicht von Wanderschuhen mit speziellen Wintereigenschaften bis hin zu Expeditionsstiefeln für extreme Kälte. Mehr dazu in unserem Ratgeber Winterschuhe.
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Spaziergänge und leichte Wanderungen in der kalten Jahreszeit.
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Winterwanderungen im Flachland und in mittleren Gebirgslagen, auch bei Schnee.
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Winterwanderungen im Flachland und in mittleren Gebirgslagen, Schneeschuh-Touren.
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Anspruchsvolle Winterwanderungen auch im Gebirge, winterliches Trekking.
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Anspruchsvolles Wintertrekking und Schneeschuhtouren.
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Winterspaziergänge, stilvolle Auftritte in der kalten Jahreszeit.
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Winterspaziergänge durch die Natur, auch bei tieferem Schnee und rutschigen Wegen.
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Winterspaziergänge durch die Natur, auch bei tieferem Schnee und rutschigen Wegen.
Für Lukas sind Grödel vor allem beim Winterwandern in den Bergen unverzichtbar. »Grödel sind die kleinen Geschwister der Steigeisen. Sie lassen sich leicht im Rucksack verstauen und bei Bedarf über die Schuhe ziehen. Dann hat man sozusagen Schneeketten mit Spikes an den Füßen. Grödel geben Sicherheit bei Eisglätte und können Leben retten, weil sie Stürze verhindern.« Das hilft auch bei Wanderungen im Frühjahr, wenn man oft Restschneefelder überqueren muss.
Von Grödeln mit Riemengurten rät Lukas ab, da diese vereisen und sich lösen können. »Gute Modelle haben einen Spanngummi.«
Bei der Kleidung empfiehlt Lukas das Zwiebelprinzip, also mehrere Schichten übereinander, die man je nach Bedarf anziehen und ablegen kann:
»Im Winter spielt die Funktionalität der Wanderkleidung eine noch größere Rolle als in der warmen Jahreszeit«, betont Lukas. »Vor allem würde ich davon abraten, mit T-Shirts oder Hosen aus reiner Baumwolle zu wandern, also auch nicht mit Jeans. Baumwolle saugt sich mit Feuchtigkeit voll, trocknet in der kalten Luft kaum und führt über kurz oder lang zu einer Auskühlung des Körpers«. Funktionsmaterialien wie Merinowolle, Kunstfasern oder ein Mischgewebe daraus sind hier die bessere Wahl.
Aus dem Sortiment von HANWAG und seinem Schwesterunternehmen FJÄLLRÄVEN haben wir hier einige konkrete Produkttipps zusammengestellt.
»Im Prinzip kann man im Winter in vielen Regionen wandern«, sagt Lukas. »Den Zauber einer verschneiten Winterlandschaft erlebt man am besten in Mittelgebirgen wie dem Schwarzwald oder in den Alpen.« Beliebte Winterwanderregionen sind das Kleinwalsertal und das Allgäu in Bayern – beide nicht weit von Lukas’ Heimat entfernt.
Lukas legt großen Wert auf naturverträgliches Verhalten beim Winterwandern, das heißt vor allem: »Keine Wildschutzgebiete betreten, auf den Wegen bleiben und nicht während der Dämmerung unterwegs sein, damit Tiere nicht unnötig gestört werden.«
In Fachverlagen wie dem Rother Bergverlag sind zahlreiche Winterwanderführer für verschiedene Regionen erschienen. Tourentipps findet man auch auf Portalen wie Komoot und OutdoorActive. Auch die Tourismusbüros informieren über geeignete Wege und ausgewiesene Winterwanderwege. Detaillierte Karten (möglichst im Maßstab 1:25.000 oder kleiner), z.B. vom Alpenverein, helfen bei der Tourenplanung.
So schön eine Winterwanderung sein kann und meistens auch ist: »Viele unterschätzen die Risiken im Winter«, warnt Lukas. »Schnee und Glatteis erschweren das Vorankommen, deshalb muss man mehr Zeit einplanen als im Sommer. Mit unzureichender Ausrüstung wird alles noch schwieriger und ich kann zum Beispiel bei einem unerwarteten Wetterumschwung sehr schnell auskühlen«. Hinzu kommt vor allem im Gebirge die potenzielle Lawinengefahr: »Bei kritischen Verhältnissen darf ich als Winterwanderer keinesfalls einen steilen Hang betreten, denn sonst kann ich eine Lawine auslösen«, sagt Lukas.
Deshalb gibt er folgende Tipps für die Tourenplanung:
Ein häufiges Problem bei Winterwanderungen sind kalte Füße. Tipps, wie man kalte Füße vermeiden und wieder aufwärmen kann, findest Du in unserer Kaufberatung Winterwanderschuhe.
»Ob mit oder ohne Schnee: Winterwandern ist eine fantastische Möglichkeit, die Natur in ihrer herben, winterlichen Schönheit zu erleben«, resümiert Lukas. Seine Tipps zu Ausrüstung und Planung sorgen für ein unbeschwertes Wintervergnügen. »Viel Spaß an der frischen Luft«, wünscht Lukas – »und allzeit warme Füße«.