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  • Vorweg die 5 wichtigsten Tipps

    • Überlege, welche Art von Arbeiten auf der Alm für Dich die richtige ist – z.B. ob mit Milchwirtschaft und/oder Gastronomie.
    • Kümmere Dich frühzeitig um einen Almjob, denn die Stellen werden schon im Winter vergeben.
    • Im Internet gibt es Jobportale speziell für Mitarbeit auf der Alm.
    • Die Bezahlung ist in den meisten Fällen gering – manchmal gibt es sogar nur Verpflegung und Unterkunft.
    • Gehe mit realistischen Erwartungen an den Almjob heran. Die Arbeit ist in der Regel sehr anstrengend – hat aber auch wunderschöne Seiten.

    Wenn Du es ausführlicher wissen möchtest, kannst Du nun den ganzen Artikel lesen.

  1. Welche Arten von Almjobs gibt es?
  2. Wann ist Saison für Almwirtschafts-Jobs?
  3. Wie lange dauert ein Job auf der Alm?
  4. Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen?
  5. Wo findet man Stellenangebote?
  6. Wie wird die Arbeit vergütet?
  7. Was ist der häufigste Fehler?
  8. Fazit: Arbeiten auf der Alm hat etwas Romantisches, vorausgesetzt …

Mit einem Hirtenstock in der Hand streift Katharina Krepold über die Almwiesen in den Schweizer Alpen. Sie sucht ihre rund 100 Kühe, um sie zum Melken zurück in den Stall der Almhütte zu treiben. »Ich bin hier dem Himmel so nah und doch mit den Füßen fest verwurzelt«, beschreibt die 33-Jährige ihr Lebensgefühl als Älplerin; so werden Sennerinnen in der Schweiz genannt (siehe auch das Glossar weiter unten). »Ich bin mit dieser Arbeit der Natur total ausgeliefert. Egal ob es gewittert, regnet oder schneit, wir müssen raus. Das sind aber auch die Momente, wo ich merke, wie schön es ist, am Leben zu sein.«

Seit 14 Jahren bewirtschaftet Katharina wechselnde Alpen im Ostschweizer Kanton Graubünden. Längst hat sie Routine im Melken oder Käsemachen und nimmt wie selbstverständlich auch ihre beiden Kinder (2 und 3 Jahre alt) mit auf die Alp. Angefangen hat es für die gelernte Industriemechanikerin und Betriebswirtin mit einem Traum, den immer mehr Menschen teilen: dem Traum von einem Sommer in den Bergen, vom Arbeiten auf der Alm und von einem sinnstiftenden Job im Einklang mit der Natur.

In diesem Artikel klären wir mit Katharina, wie dieser Traum wahr werden kann – und was Du beachten solltest, wenn Du auch einmal auf einer Alm oder in einer Berghütte arbeiten möchtest.

Katharina treibt die Kühe auf der Alp im Schweizer Prättigau zusammen. Mit dabei: ihre Tochter Heidi.

Katharina Krepold ist nicht nur Wahl-Älplerin, sondern gehört auch zum Team der HANWAG Sole People. Mehr über ihr Leben in den Bergen und ihre Schuh-Auswahl für die Almarbeit findest Du auf Katharinas Themenseite.

1 Welche Arten von Almjobs gibt es?

Ob in der Schweiz, Österreich, Südtirol oder den deutschen Alpen: Engagierte Arbeitskräfte sind gesucht. Dabei lassen sich die möglichen Arbeitsbereiche in drei Kategorien unterscheiden:

  • Almen ohne Milchwirtschaft: Hier werden Tiere gehütet. Meist sind es junge Kühe oder Ochsen, manchmal aber auch Ziegen, Schafe oder Pferde. Auf solchen Jungtieralmen werden die Tiere nicht gemolken. Die Arbeit gleicht eher der von Hirten. So müssen die Tiere zusammengehalten werden, Weiden und Zäune regelmäßig kontrolliert werden.
  • Almen mit Milchwirtschaft: Hier verbringen vor allem Milchkühe den Sommer. Dementsprechend kommt zu den Hirtentätigkeiten hier auch das Melken und in vielen Fällen die Verarbeitung der Milch zu Käse oder Butter hinzu.
  • Almen mit Gastronomie: Einige Hüte- oder Milchwirtschaftsalmen bieten zusätzlich Verpflegung für Wanderer an und verkaufen dabei oft auch die eigenen Produkte. Hier reicht das Aufgabenspektrum also vom Melken bis hin zum Kochen/Backen und Bedienen der Gäste.

»Almbetriebe suchen jedes Jahr nach engagierten Helferinnen und Helfern«, berichtet Katharina. »Die Bandbreite der angebotenen Tätigkeiten ist riesig. Es gibt Almjobs für Neueinsteiger wie auch spezifische Tätigkeiten, für die Vorkenntnisse etwa in der Landwirtschaft oder in der Gastronomie erforderlich sind. Einen guten Überblick erhält man, wenn man sich auf den spezifischen Jobbörsen umschaut.« (siehe unten)

  • Sonderfall Hüttenjobs und Bergbauernhilfe

    • Berghütten mit Gastbetrieb: Solche bewirtschafteten Berghütten werden oft von den Alpenvereinen betrieben. Sie dienen Wanderern als Unterkunft oder zur Verpflegung. Nutztiere gibt es hier in der Regel nicht. Die angebotenen Jobs sind eher gastronomischer Art. Es geht also ums Kochen, Servieren und Putzen. Auch die Zimmer, Bettenlager und Bäder wollen in Schuss gehalten werden. Hier spricht man eher von Hüttenjobs als von Almjobs. Offene Stellen findest Du bei den Jobbörsen des Deutschen Alpenvereins oder des Österreichischen Alpenvereins.
    • Bergbauernhöfe: Viele Bergbauern freuen sich im Sommer über Freiwillige, die zum Beispiel bei der arbeitsintensiven Heuernte mithelfen. Im Gegenzug gibt es in der Regel keine Bezahlung, sondern Kost und Logis und damit auch engen Familienanschluss. So erhält man tiefe Einblicke ins bäuerliche Leben und unvergessliche Eindrücke aus der Natur und mit den Tieren. Stellen vermitteln zum Beispiel der Österreichische Maschinenring und die Bergbauernhilfe Südtirol.

2 Wann ist Saison für Almwirtschafts-Jobs?

Die Saison für Almjobs reicht meist von Mai/Juni bis September/Oktober. Im Frühsommer werden die Tiere aus dem Tal auf die Almen getrieben. Der Almabtrieb im frühen Herbst ist dann ein Highlight, bei dem die ganze Talgemeinde mitfeiert. »Mir kommen da jedes Mal die Tränen«, schwärmt Katharina vom Alp-Abtrieb. Dieser Zeitraum deckt sich in etwa auch mit der Wandersaison im Gebirge. Deshalb suchen auch die meisten bewirtschafteten Almen Arbeitskräfte von Frühsommer bis Herbst.

Wichtig: Die Stellen sind begehrt und werden deshalb oft schon im Winter vergeben. Wer also erst im Mai nach einem Almhütten-Job sucht, kommt oft erst im nächsten Jahr zum Zug.

  • Glossar: Wichtige Begriffe rund um die Alm/Almwirtschaft

    • Alm/Alp/Alpe: Diese Begriffe bezeichnen das gleiche Konzept, nämlich eine Bergweide, auf der in den Sommermonaten Vieh gehalten wird. Die Bezeichnung variiert regional: ›Alm‹ wird vor allem in Österreich und Süddeutschland verwendet, ›Alp‹ in der Schweiz und ›Alpe‹ in Teilen von Bayern und im Allgäu. Diese Gebiete dienen nicht nur der Viehwirtschaft, sondern sind oft auch ein wichtiger Teil des lokalen Ökosystems und der Kulturlandschaft.
      Sennerin/Älplerin: Diese Begriffe beziehen sich auf Personen, die auf einer Alm oder Alp arbeiten. Eine Sennerin (in Österreich und Süddeutschland) bzw. eine Älplerin (in der Schweiz) ist für die Betreuung des Viehs, die Milchverarbeitung zu Produkten wie Käse und Butter sowie für die Instandhaltung der Almwirtschaft zuständig. Die männliche Form ist Senner bzw. Älpler. Die Arbeit erfordert ein breites Spektrum an Fähigkeiten, von der Tierpflege bis hin zur Herstellung von Milchprodukten.
    • Sennerei/Alpkäserei: Die Einrichtung auf einer Alm oder Alp, in der die Milch der weidenden Tiere zu verschiedenen Milchprodukten verarbeitet wird. Die Produktpalette kann Butter, Käse, Joghurt und andere Milchprodukte umfassen. Die traditionelle Käseherstellung ist ein wichtiger Bestandteil der Kultur und Wirtschaft vieler Almregionen.
      Almhütte/Alphütte: Eine einfache, oft rustikale Unterkunft in Almgebieten, die als Wohnraum für die Almbewirtschafter (Senner/Älpler) und als Lagerplatz für Werkzeuge und Vorräte dient. Almhütten können auch Wanderern und Touristen als Schutzhütten dienen.
    • Almvieh: Die Bezeichnung für die Tierarten, die während der Almsaison auf den Almweiden gehalten werden. Dazu gehören in der Regel Kühe, aber auch Schafe, Ziegen und manchmal Pferde. Die traditionelle Almwirtschaft ist eng mit der Viehzucht verbunden, da die Tiere von den saftigen Almgräsern profitieren und gleichzeitig zur Pflege der Landschaft beitragen.
    • Almabtrieb/Alpabzug: Das traditionelle Herunterführen des Viehs von den Almweiden ins Tal am Ende der Sommerweidezeit. Dieses Ereignis ist oft mit festlichen Aktivitäten verbunden und markiert den Abschluss der Almsaison. In vielen Regionen ist der Almabtrieb ein wichtiges kulturelles Ereignis, das auch Touristen anzieht.
Die Arbeitssaison auf Katharinas Alm richtet sich nach den Kühen. Sie kommen im Juni auf die Alm und werden im September wieder ins Tal getrieben.

Stichwort Hüttenhygiene: »Auf den Alpen, die ich betreut habe, gab es immer Dusche mit Warmwasser und eine anständige Toilette«, berichtet Katharina. »Sogar Spülmaschine und Wäschetrockner habe ich schon erlebt. Wenn man möchte, findet man aber auch spartanisch ausgestattete Almen mit Plumpsklo und nur kalt Wasser.«

3 Wie lange dauert ein Job auf der Alm?

Die Arbeitszeiten und -dauer können stark variieren, abhängig von der jeweiligen Alm, der Art der Arbeit und den spezifischen Anforderungen der Almbewirtschaftung.

  • Saisonale Arbeit: Traditionell decken Almarbeiten eine ganze Saison ab. Diese Zeitspanne ist für die Almwirtschaft essentiell, da sie den Großteil der landwirtschaftlichen Aktivitäten wie Viehhaltung, Käseherstellung und Instandhaltungsarbeiten umfasst. Wer an einer Vollzeittätigkeit interessiert ist, sollte bereit sein, sich für die gesamte Saison zu verpflichten. Dies bietet die Chance, tief in die Kultur und die täglichen Abläufe der Almwirtschaft einzutauchen.
  • Kurzfristige Beschäftigungsmöglichkeiten: Obwohl die traditionelle Almarbeit eine Saisonbeschäftigung ist, gibt es auch Möglichkeiten für kurzfristige Einsätze, etwa in Form eines Ferienjobs auf der Alm. Einige Almen bieten Positionen für ein paar Wochen an, besonders in Spitzenzeiten oder während besonders arbeitsintensiver Perioden, wie zum Beispiel dem Almabtrieb am Ende der Saison oder bei großen Veranstaltungen auf der Alm.

»Die gewünschte Dauer eines Almjobs hängt auch davon ab, wie gut man ihn in das normale Leben integrieren kann«, betont Katharina. »Bekomme ich in meinem regulären Job eine Auszeit für die Arbeit auf der Alm? Was mache ich in der Zeit mit Kindern oder Haustieren? Kann ich meine heimischen Fixkosten für die Zeit auf der Alm reduzieren? Solche Fragen muss man sich vor einer Tätigkeit auf der Alm überlegen und beantworten können.«

»Immer empfiehlt sich ein Vorstellungs-Gespräch vor Ort. So erhält man einen Eindruck von der zu erledigenden Arbeit.«

Wahl-Älplerin Katharina Krepold
Arbeiten auf der Alm ist anstrengend. Hier trägt Katharina einen Sack mit Viehsalz auf die Weide.

4 Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen?

»Unabhängig von der Art der Arbeit und eventuellen Vorkenntnissen ist Arbeiten auf der Alm kein Zuckerschlecken«, sagt Katharina. »Um 4 Uhr aufstehen, harte körperliche Arbeit und bis zu 2000 Höhenmeter pro Tag gehören nicht nur bei meiner Arbeit mit dazu.« Katharina verarbeitet auf ihrer Alpe jeden Tag ca. 1200 Liter Milch und wuchtet bis zu 3600 Kilogramm Käse pro Tag. »Ich kann nur dazu raten, sich über die Arbeit auf der Alm oder in einer Berghütte keine Illusionen zu machen«, rät Katharina. »Denn sowohl für die Helfer:innen als auch für die Hüttenwirte oder Bergbauern-Familien ist nichts frustrierender, als wenn die Saisonarbeiter:innen vorzeitig hinschmeißen.«

Deshalb empfiehlt Katharina ein persönliches Vorstellungsgespräch vor Ort. »So erhält man einen realistischen Eindruck von der zu erledigenden Arbeit und kann auch gleich testen, ob man menschlich zusammenpasst, sollte man gemeinsam den Sommer auf der Alm verbringen.«

Trotz aller Anstrengung: Für Katharina überwiegen die schönen Momente auf der Alm. Besonders genießt sie die intensive Zeit mit ihren Kindern.

Nicht zu unterschätzen sind auch die psychischen Voraussetzungen. »Es gibt Momente von unbeschreiblichem Glück, von einem traumhaften Sonnenuntergang in den Bergen bis hin zu erfüllenden Momenten mit den Tieren oder anderen Menschen«, schwärmt Katharina. »Aber die Arbeit auf der Alm ist auch mental anstrengend. Es geht immer auch mal etwas schief. Und es ist sicher nicht jedermanns oder jederfraus Sache, tagelang keine Menschenseele zu sehen oder mit anderen Almbewohnern auf engem Raum zusammenzusitzen.«

Unterm Strich aber überwiegen für Katharina die schönen Momente: »Ich bin nirgends so oft bei mir selbst wie auf der Alp.«

5 Wo findet man Stellenangebote?

  • Die Plattform almwirtschaft.at hat einen großen Stellenmarkt für Almjobs in Österreich, aber auch in angrenzenden Alpenländern wie Italien/Südtirol. Auf der Plattform findet man Angebote für erfahrene Hilfskräfte wie auch für Einsteiger:innen.
  • Für Angebote in der Schweiz empfiehlt sich die Alpstellen-Börse von zalp.
  • Wer in Bayern einen Sommer auf der Alm arbeiten möchte, kann sich an die Personalvermittlung des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern wenden.
HANWAG Schuhe

Entdecke Katharinas Schuhe für die Alm

»Der robuste HANWAG Sirius II Lady GTX gibt mir Trittsicherheit und den nötigen Halt und Schutz für meine Füße, wenn ich auf den steilen und unwegsamen Berghängen unterwegs bin. Ich brauche wirklich stabile Schuhe, wenn ich mal wieder einer ausgebüchsten Kuh hinterher steige. Gleichzeitig müssen die Schuhe bequem sein, damit ich sie den ganzen Arbeitstag lang tragen kann. Der HANWAG Grünten Lady ist wiederum mein Liebling als Allrounder – und passt auch perfekt zu einem Dirndl; hier trifft Style auf Tradition.«

  • Weitere Ausrüstungstipps von Katharina für einen Almjob

    • »Auf der Alpe brauche ich eine robuste Hose wie die Fjällräven Keb Trousers. An der Hüfte ist sie flexibel. Das ist angenehm, wenn ich im Steilgelände steigen muss.«
    • »Ich trage gerne eine Weste wie die Expedition X-Lätt Vest von Fjällräven über dem T-Shirt. Sie schützt mich vor dem Wind, der im Gebirge eigentlich immer weht.«
    • »Mein wichtigstes Utensil ist meine Bauchtasche. Darin habe ich eine Zange, Taschenmesser sowie Isolatoren und Ersatzdraht für die Zäune. Auch eine kleine Trinkflasche passt da rein.«

Stichwort Arbeitsrecht: EU-Bürger:innen können in anderen EU-Ländern ohne Arbeitsgenehmigung eine Stelle annehmen. Ähnlich einfach gestaltet es sich bei kurzen (bis zu 3 Monate) Einsätzen in der Schweiz. Interessenten sollten sich jedoch vorab informieren, etwa bei der Schweizer Eidgenossenschaft.

6 Wie wird die Arbeit vergütet?

Die Löhne für Almwirtschafts-Jobs sind in der Regel sehr niedrig. Immerhin: Professionell bewirtschaftete Almen zahlen oft Gastronomie-Löhne – im Gegenzug für entsprechend professionelle Arbeit als Servicekraft oder in der Küche.

Manche Alm-Stellen werden gar nicht bezahlt. Als Gegenleistung für die Freiwilligenarbeit lockt dann nur freie Kost und Logis. Und wer wie Katharina im Alleingang eine Alm betreibt, muss sich in der Regel auch selbst um die eigene Versorgung kümmern, heißt: Lebensmittel im Tal kaufen und auf die Alm bringen.

Katharina fasst es so zusammen: »Wie auch immer die Vergütung im Einzelfall aussieht, man wird durch Arbeit auf der Alm nicht reich. Einen Job auf der Alm macht man wegen des Erlebnisses und wegen der persönlichen Entwicklung, nicht aber primär wegen des Geldes.«

Im Video: Ein Tag mit Katharina auf der Alm

  • Von 4 bis 22 Uhr: Katharinas Tagesablauf auf der Alm

    4 Uhr: Aufstehen, Kühe in den Stall holen, melken, Stall säuber und Kühe wieder austreiben.
    6 Uhr: In die Käserei zum Käseschmieren, Buttern und um Milch zum Käsen vorbereiten.
    9 Uhr: Frühstück.
    10 Uhr: Käseauszug, das bedeutet: die Masse aus dem Kessel nehmen, pressen und in Formen legen.
    11 Uhr: Wieder Käse schmieren, Buttern, Käse in Formen mehrmals täglich wenden.
    13 Uhr: Mittagessen mit den Kindern und Mittagspause.
    14.30 Uhr: Kühe von der Tagweide in den Stall treiben und erneut melken.
    18.30 Uhr: Stall säubern, Kühe raustreiben, in der Sennerei die Milch runterkühlen. Nicht zu vergessen: die Schweine füttern.
    20 Uhr: Abendessen und Kinder ins Bett bringen.
    21 Uhr: Letzte Arbeiten in der Sennerei.
    22 Uhr: Ab ins Bett.

›In the books‹: Katharina blickt zufrieden auf ihr Notizbuch, wo sie kontrolliert, ob alle Jungtiere da sind.

7 Was ist der häufigste Fehler?

»Der größte Spaßkiller sind unrealistische Erwartungen«, sagt Katharina. »Ja, die Arbeit ist erfüllend und bereitet wunderschöne Momente. Aber man muss dafür auch viel Mühe und Entbehrungen auf sich nehmen. Auf manchen Almen gibt es kein fließendes Wasser und das bisschen Strom aus dem Solarpanel reicht gerade so für elektrisches Licht. Und spontan mit Freunden ins Kino gehen, das geht halt nicht, wenn man auf der Alm wohnt. Dafür hat man dort die Natur vor der Tür – für mich das beste Kino überhaupt.«

8 Fazit: Arbeiten auf der Alm hat etwas Romantisches, vorausgesetzt …

… man geht nicht mit Illusionen an die Sache heran, denn sonst kann der Traum an der Wirklichkeit zerschellen.

»Man kommt beim Arbeiten auf der Alm auf jeden Fall an seine Grenzen«, fasst Katharina ihre Erfahrung zusammen. »Aber genau das macht die Sache auch so interessant, weil man an der Arbeit und den Lebensumständen wachsen kann. Durch den vorgegebenen Tagesablauf merkt man, mit wie wenig Konsum man eigentlich auskommt. Diesen Verzicht empfinde ich als Bereicherung. Aber man muss es auch wirklich wollen, 24/7 bei der Sache zu sein und viel zu arbeiten.«

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