Modelljahr: 1982
Wohnort: Steiermark, Österreich
Beruf: Outdoor-Fotograf (Kamera: Sony A7rIII & Sony GM Objektive)
Schuhgröße: 46
Lieblingsbrennweite: um die 200 mm
Eigentlich wäre Roman Königshofer als Jugendlicher ja lieber Profi im Freestyle-Snowboarden geworden, als sein Leben der Landschaftsfotografie zu widmen. Matura, Zivildienst, ein Jahr Auszeit, die große Freiheit, das große Träumen, Snowboarden, bis der Arzt kommt. Dann riss das Kreuzband, Karriere vorbei, aus der Traum. »Das kaputte Knie hat mich ziemlich runtergeholt«, sagt Roman. Also entsann sich Roman Königshofer, Jahrgang 1982, einer anderen Stärke: Stimmungen in der Landschaft festzuhalten.
»Ich war schon immer gerne mit der eigenen Kamera unterwegs und habe eigene Filme gedreht.« Die Folge: Studium Informationsdesign in Graz, kleiner Abstecher ins Grafikdesign, Praktika in Los Angeles, New York, Berlin. Aber zwölf Stunden täglich vor dem Bildschirm sitzen, das will ein Naturmensch, das will einer wie Roman, nicht. Schon viel lieber erkundete er mehrere Jahre als freischaffender Filmer für Red Bull die Welt; filmte, reiste, surfte.
2015 begann er, Bilder aus seinem Archiv auf Instagram zu posten, und er merkte schnell: Die Bilder kommen richtig gut an. Wer seinen Instagram-Account oder seine Webseite besucht, der weiß warum. Als Betrachter scheint man direkt in der Landschaft zu stehen, zwischen Wolken, in der Welle, am Grat. Schon bald wechselte er von der Filmerei zur Fotografie; sein Kunden-Portfolio umfasst heute Größen aus allen Branchen: Südtirol, Samsung, Mercedes, Nike. Bei der Akquise sei Instagram, wo seine Fangemeinde inzwischen 200.000 Abonnenten zählt, seine Visitenkarte im Internet geworden. Zudem ist der Österreicher Mitglied bei den German Roamers; in der Internet-Community eine Art Ritterschlag für Outdoor-Fotografen. Und das Beste: Etwa die Hälfte seiner Arbeitszeit verbringt er an der frischen Luft.
Denn sein Herz, es schlägt noch immer für das Meer und vor allem für die Berge. Mountainbiken, Klettern, Skitourengehen. Vor einiger Zeit ist er mit Frau und Sohn von Innsbruck im Zentrum der Alpen zurück in die Steiermark gezogen, dorthin, wo die Alpen im Osten auslaufen. Und immer häufiger lässt er nicht nur seinen Instagram-Account vorübergehend ruhen, sondern auch seine Kamera – früher ein ständiger Begleiter – einmal zu Hause. Denn eines lehrt auch den rastlosen Stimmungsfänger womöglich nur die Erfahrung: »Es bringt ja nichts, nur für Fotos am Berg zu sein.«
Ich finde schon, dass man selbst bergbegeistert sein muss. Für mich ist das untrennbar miteinander verbunden. Sonst würde ich es auch nicht machen. Vor allem will man oft zur besten Zeit am besten Ort sein. Das raubt dir oft den Schlaf, wenn man zu jedem zweiten Sonnenaufgang am Berg ist. Aber da man ja auch so etwas wie ein inneres Feuer, quasi einen Drive für die Sache hat, geht das schon in Ordnung. Wahrscheinlich ist dieser Drive die wichtigste Eigenschaft.
Indem man seine eigene Linie fährt. Mir hat mal jemand gesagt: Man sieht, dass du gerne draußen unterwegs bist. Das fand ich wirklich ein schönes Lob, weil meine Fotos mit einem gewissen Aufwand verbunden sind und – das würde ich mal ganz frech behaupten – mein Instagram-Account sich schon von anderen abhebt. Bei Manchen sieht man, dass man zu jedem Foto bis auf zehn Meter mit dem Auto hinfahren kann. Wobei ich das nicht verurteilen möchte.
Ja, ich denke schon. Es kommt nicht auf die Ausrüstung an, sondern auf dem richtigen Moment. Natürlich hilft dir als Profi eine gute Kamera – zum Beispiel ein guter Autofokus, etwa wenn du mit Sportlern zusammenarbeitest und nur eine Chance hast. Du kannst aber inzwischen auch mit deinem Smartphone richtig coole Fotos von einem Sonnenaufgang auf einem Dreitausender machen.
Nein, das ist völlig in Ordnung. Ich war erst kürzlich wieder zum Sonnenaufgang an meinem Hausberg. Das war cool. Es heißt ja nicht, dass ich da oben dann das kitschigste Foto machen muss. Vielmehr kommen morgens oft die besten Bilder raus, weil die besten Stimmungen herrschen.
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