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Wandersocken stehen bei der Materialauswahl im Schatten von Wanderschuhen. Dabei spielen auch die Socken oder Strümpfe eine wichtige Rolle, wenn es um maximalen Gehkomfort oder das Vermeiden von Blasen und Druckstellen geht. Und es gibt eine ganze Reihe verschiedener Wander- bzw. Trekkingsocken:
Fragen über Fragen, auf die wir Dir in dieser Wandersocken-Beratung Antworten geben.
»Da gibt’s nichts zu meckern«, schrieb die Süddeutsche Zeitung in ihrem großen Wandersocken-Test. Und weiter: »Die richtigen Socken für eine lange Wanderung und Mehrtagestouren. Sehr gute Passform, ergonomischer Schnitt (…). Da bilden sich absolut keine Falten.«
Entdecke diese und weitere Wander- und Trekkingsocken in unserem Webshop.
Zunächst fragst Du Dich vielleicht: Warum soll ich überhaupt spezielle Wandersocken tragen? Tun es nicht auch meine Tennissocken oder Alltagsstrümpfe?
Wie bei vielen anderen Sportarten auch, sind Wander- oder Trekkingsocken speziell auf die Bedürfnisse des Fußes beim Wandern und in Wanderschuhen abgestimmt. Tennissocken hingegen haben meist wenig Polsterung – nicht ideal für einen schweren Wanderschuh. Alltagssocken sind meist aus Baumwolle und sitzen eher locker – damit sind Blasen beim Wandern programmiert. Und wer einmal mit einer schmerzhaften Blase an der Ferse oder an der Fußsohle gewandert ist, will das definitiv nicht wieder erleben.
Woran erkennt man also gute Wandersocken? Erfahre jetzt mehr zu den einzelnen Aspekten.
Tipp: Oft liest man die Empfehlung, zwei Paar Socken übereinanderzuziehen, mit einer ganz dünnen Socke als untere Lage. Das mag zu Zeiten grober Wollsocken eine guter Tipp gewesen sein. Bei heutigen Wander- und Trekkingsocken ist es nicht mehr nötig und auch nicht zu empfehlen.
»Gute Wandersocken haben einen ergonomischen Schnitt, der an die Anatomie des Fußes angepasst ist«, erklärt Sina Dietze, Material Product Managerin bei HANWAG. Deshalb gibt es auch immer eine Socke für den rechten und eine für den linken Fuß. Die besten Wandersocken sind also zunächst einmal solche, die sich perfekt an den Fuß anpassen und beim Gehen nicht rutschen – schon gar nicht im Schuh. Denn das führt zu Falten, etwa unter der Fußsohle oder an den Zehen. Und wo Falten auftreten, sind Blasen und Druckstellen gleich um die Ecke.
Gleichzeitig sollten die Socken den Fuß nicht einschnüren oder sich ins Fleisch einschneiden. Verschiedene Menschen haben unterschiedliche Fußformen. So kann sich die Höhe des Fußrückens (›Rist‹) stark unterscheiden. Die Passform von Socken ist also auch etwas Individuelles.
Ob lange oder kurze Wandersocken die richtige Wahl sind – das hängt vom Schuh ab. In jedem Fall sollte eine Socke ein Stück weit (mind. 3 cm) über den Rand des Schuhs hinausragen. Sonst reibt das Innenfutter des Schuhschafts auf der blanken Haut – ein echter Pain Point.
Bei Wanderschuhen, die bis zum Knöchel oder darüber hinaus reichen, benötigt man also auch eine entsprechend hohe Wandersocke. Kurze Socken eignen sich nur für flache Schuhe (›Halbschuhe‹) wie etwa für sogenannte Zustiegsschuhe.
Ob dick oder dünn – die Antwort auf diese Frage hängt von mehreren Faktoren ab:
Wander- oder Trekkingsocken unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihrer generellen Materialstärke in dickere und dünnere Modelle. Sie sind an verschiedenen Zonen auch unterschiedlich stark gepolstert.
Tipp: Beim Anziehen der Socken immer darauf achten, dass Polsterungen an den dafür vorgesehenen Stellen sitzen – z.B. ein Schienbeinpolster mittig auf dem Schienbein und der Knöchelschutz kreisrund auf dem Knöchel.
Gute Wandersocken schützen besonders empfindliche oder beanspruchte Partien des Fußes sowie des Unterschenkels mit einer Polsterung. Zu diesen sensiblen Stellen gehören vor allem die Ferse, die Knöchel, die Zehen und das Schienbein. An solchen neuralgischen Punkten ist das Material von Socken für Wanderschuhe zumeist dicker und/oder verstärkt.
»Dabei hängt das richtige Maß an Polsterung wiederum auch vom Schuhtyp und der geplanten Tour ab«, erklärt Sina Dietze. Faustregel: Je anspruchsvoller die Tour (auch hinsichtlich der Schwere des Rucksacks) und je stabiler der Schuh, desto mehr Wert sollte man auf eine ausgeprägte Polsterung legen. Die Frage, welche Wandersocken die richtigen sind, kommt also immer auch auf die konkreten Umständen an.
Wie Du gesehen hast, gibt es Socken zum Wandern mit verschiedenen Längen, Materialdicken und Polsterungen. Um die Orientierung zu erleichtern, unterscheiden wir bei HANWAG zwischen Wandersocken (›Hike‹) und Trekkingsocken (›Trek‹):
Sowohl die Hike- als auch die Trek-Modelle gibt es wiederum in zwei Arten von Material.
Alltagssocken bestehen meist aus Baumwolle. Sie saugt den Schweiß auf und sorgt dadurch bei wenig Bewegung für ein angenehmes Fußklima. Gerät der Fuß aber beim Wandern oder beim Sport ins Schwitzen, stößt Baumwolle an ihre Grenzen: Sie saugt sich mit dem Schweiß voll, anstatt ihn wegzuleiten und verdunsten zu lassen. In geschlossenen Wanderschuhen führt das zu einem sehr feuchten Klima. Und das ist die Hauptursache bei der Blasenbildung. Baumwolle ist bei Wandersocken daher ein No-go.
Spezielle Wander- oder Trekkingsocken bestehen heutzutage meist aus synthetischen Fasern wie Polyamid oder Polypropylen. Ihr Vorteil: Solche Kunstfasern sind nicht nur äußerst reißfest, sie sorgen auch für einen guten Feuchtigkeitstransfer aus dem Schuh hinaus – und damit für ein trockeneres Fußklima. Deshalb steht ein hoher Synthetikanteil quasi für Wandersocken-Blasenschutz. Und: Die häufig mitverwendete Kunstfaser Elastan sorgt für eine hohe Dehnbarkeit der Socke. Damit trägt sie zur perfekten Passform bei.
Einige Wandersocken-Modelle haben neben Kunstfasern auch einen hohen Anteil (ca. 40 – 80%) an Merinowolle. Sie nimmt bis zu 30% ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit auf, fühlt sich dann aber im Gegensatz zu Baumwolle nicht feucht an. Außerdem beugt die Wolle des Merino-Schafs unangenehmen Gerüchen vor, zu denen Kunstfasern oft neigen. Merino ist somit der beste Garant für Wandersocken, die nicht stinken. Und: Im Gegensatz zur Wolle anderer Schafrassen kratzt Merinowolle nicht, dank ihrer besonders feinen Fasern.
Noch ein Blick aufs Wetter: Wegen der höheren Wärmeleistung empfiehlt sich eine Merino-Wandersocke vor allem für Wanderungen bei kühlerem Klima. Bei absolut schweißtreibenden Touren ist reine Kunstfaser die bessere Wahl.
Wander- oder Trekkingsocken sollen eng am Fuß anliegen. Es ist gut und richtig, wenn Du sie beim Anziehen mit etwas Fingerkraft in Position ziehen musst. Denn wenn sie stramm sitzen, ist dies der beste Wandersocken-Blasenschutz.
Du kannst Wander- und Trekkingsocken durchaus ein bis zwei Nummern kleiner kaufen als Deine Wanderschuhe. Da Socken meist eine Größenbandbreite haben (z. B. 39 – 41), sollte Deine Schuhgröße am oberen Ende des Spektrums liegen – oder eben auch knapp darüber.
Hallux Valgus ist der medizinische Ausdruck für eine Fehlstellung der großen Zehe. Vor allem viele Frauen und ältere Menschen leiden unter diesem ›Ballenzeh‹, und das nicht zuletzt beim Wandern. Denn Hallux Valgus führt beim Gehen in normalen Schuhen zu mitunter großen Schmerzen.
Dagegen helfen spezielle Schuhe mit extra viel Platz an der betroffenen Zehe. Und auch besondere Hallux-Socken können Schmerzen beim Wandern vorbeugen. Unsere HANWAG Bunion Sock verfügt an den empfindlichen Stellen über extra viel Polsterung in Form eines weichen Plüsch-Materials. Das reduziert den Druck und die Schmerzempfindlichkeit am Ballenzeh. Außerdem ist der Schnitt von Hallux-Valgus-Socken an die spezielle Fußform dieser Fehlstellung angepasst.
Die meisten Modelle kann man problemlos in der Maschine waschen. Bitte beachte die auf der Verpackung mitgelieferten Pflegehinweise des Herstellers. Dort findest Du auch die jeweils empfohlene Waschtemperatur. Kein Waschzettel zur Hand? Dann hängen die Tipps vom Material ab.
Bei Socken mit Merinowolle gilt:
Bei Socken aus reiner Synthetikfaser gilt:
Tipp: Zum Waschen die Socken auf links ziehen. Denn der eigentliche Schmutz sitzt bei Wandersocken innen: Schweißrückstände und Hautschuppen lösen sich so leichter aus dem Gewebe.
Ganz gleich, welches Material, auf eines solltest Du bei Wandersocken wie auch bei jeder anderen Art von Funktionsbekleidung verzichten: Weichspüler fühlt sich zwar kuschelig an. Der Film, mit dem Weichspüler die Fasern umhüllt, behindert jedoch die Feuchtigkeitsaufnahme und den -transport. Deshalb hat Weichspüler an Wander- und Trekkingsocken nichts verloren.
Und was tun bei einem Loch im Socken? Stopfen wäre die ökologischste Lösung. Leider leidet darunter bei modernen Funktionssocken eben diese die Funktion an der betroffenen Stelle. Gerade bei größeren Löchern raten wir Dir eher zu einem neuen Paar.
Fazit: Gute Wandersocken sind ein Segen
Die Socken haben einen fast ebenso großen Einfluss auf Komfort und Fußklima wie die Schuhe. Wie Du gesehen hast, hängt die konkrete Wahl von einer Reihe von Faktoren ab. Welche Socken zum Wandern für Dich persönlich die richtigen sind, findest Du spätestens durch Ausprobieren verschiedener Paare heraus.