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  • Vorweg die 5 wichtigsten Tipps

    • Wanderschuhe mit Leder-Innenfutter passen sich besonders gut dem Fuß an.
    • Weil Füße verschiedene Formen haben, gibt es Wanderschuhe mit unterschiedlichen Leisten – z.B. eher breit oder schmal.
    • Die passende Größe von Wanderschuhen kannst Du ermitteln, indem Du die Fußlänge misst.
    • Wanderschuhe kann man ruhig etwas größer kaufen. Zwischen Zehenspitze und Schuhkappe sollte ein Finger breit Luft sein.
    • Zum Anbrobieren solltest Du Dir genügend Zeit lassen und die Schuhe dabei auf verschiedenen Untergründen probetragen.

    Wenn Du es ausführlicher wissen möchtest, kannst Du nun den ganzen Artikel lesen.

  1. Wanderschuh-Passform – eine Frage des Materials
  2. Welche Rolle der Leisten spielt
  3. So ermittelst Du die passende Schuhgröße
  4. Soll man Wanderschuhe größer kaufen?
  5. Last, not least: Wanderschuhe anprobieren

Wenn der Wanderschuh passt, ist der Spaß garantiert. Und umgekehrt: Wenn der Schuh drückt oder Blasen verursacht, ist die Freude am Draußensein schnell dahin. Deshalb: Eine gute Passform und die richtige Größe sind das A&O bei der Wahl eines Wanderschuhs.

Vorausgesetzt, Du weißt bereits, in welche Richtung es gehen soll. Denn es gibt Wanderschuhe und Bergstiefel für verschiedene Einsatzbereiche. Welche Art Outdoorschuhe für Dich die richtigen sind? Bei der Antwort auf diese Fragen helfen Dir die gängigen Wanderschuh-Kategorien.

Ist die Entscheidung für eine Kategorie gefallen, beginnt die Suche nach der perfekten Wanderschuh-Passform. Denn für denselben Einsatzbereich gibt es Modelle verschiedener Hersteller. Der eine Schuh fällt schmaler aus, der andere etwas weiter. Der eine etwas härter, der andere etwas weicher. Das ist auch gut so. Denn kein Fuß gleicht dem anderen.

Doch mit diesen Tipps solltest Du das passende Modell finden.

1 Wanderschuh-Passform – eine Frage des Materials

Ob nur aus Leder oder mit einem hohen Anteil textiler Materialien – letztlich soll jeder Wanderschuh passen. Für Alexander März, Verkaufsleiter bei HANWAG, entscheidet sich die Passformfrage zum Teil aber schon bei der Materialwahl: »Ein Wanderschuh oder Bergstiefel mit einem Lederfutter passt sich erfahrungsgemäß der individuellen Fußform noch besser an als ein Schuh mit einem Textil-Innenfutter oder mit einer wasserdichten Membran.«

Kaufberatung Wanderschuhe Alexander März Hanwag

»Ein Wanderschuh oder Bergstiefel mit Lederfutter passt sich besonders gut der individuellen Fußform an.«

Alexander März, Verkaufsleiter HANWAG

Eben wegen der Anpassungsfähigkeit von Leder ist es hier besonders wichtig, die Schuhe sorgfältig einzulaufen. Bitte bedenke aber: Selbst perfektes Einlaufen und richtiges Schnüren können einer Passform nur den Feinschliff geben. Ein partout nicht passender Schuh wird dadurch nicht passend gemacht.

Entscheidend für die grundsätzliche Passform ist der sogenannte Leisten.

Maßgeblich für die Wanderschuh-Passform ist der Leisten – ein Fußmodell aus Holz oder Kunststoff.

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2 Welche Rolle der Leisten spielt

Die Passform eines Wanderschuhs bestimmt vor allem sein Leisten. Dabei handelt es sich um das Holz- oder Kunststoffmodell eines Fußes. Um diesen Leisten herum wird der Schuh geschustert. Die konkrete Form des Leistens ist also maßgeblich für die Passform des Schuhs.

Jeder Hersteller arbeitet mit eigenen Leisten. Die meisten verwenden ein Paar Leisten pro Modell. Und wenn das nicht zu Deinem Fuß passt? Dann musst Du in der Regel zu einem anderen Modell greifen. Denn Wanderschuhe anpassen, das geht nur sehr begrenzt. Irgendwie unbefriedigend, findest Du? Wir auch!

Im Video: Kaufberatung für perfekte Passform

Deshalb fertigen wir viele HANWAG Schuhe mit unterschiedlichen Leisten – damit das jeweilige Modell zu unterschiedlichen Füßen passt. Neben dem jeweiligen Standardleisten arbeiten wir dabei mit sechs verschiedenen Spezialleisten:

  • Der Wide-Leisten ergibt Wanderschuhe für sehr breite Füße.
  • Der Narrow-Leisten ist für schmale Füße.
  • Der Bunion-Leisten ist für Menschen mit Hallux Valgus.
  • Der StraightFit-Leisten verschafft mehr Platz für die Zehen.
  • Der StraightFit Extra-Leisten ist zusätzlich am Vorderfuß weiter geschnitten.
  • Der AlpineWide-Leisten lässt etwas mehr Luft bei den traditionell schmal geschnittenen Alpine-Modellen.

Mehr erfahren: Videos zu HANWAG Leisten

Wanderschuhe anpassen – was geht? Einen etwas zu engen Schuh kann man ein wenig weiten. Bei leicht zu großen Schuhen können Spacer-Sohlen oder ein Fersenkeil das Volumen reduzieren. Wende Dich für solche Anpassungen an einen Fachhändler oder den HANWAG Kundenservice.

Der Vorteil solcher Spezialleisten liegt förmlich auf dem Fuß: Dadurch findest Du Deine individuelle Wanderschuh-Passform und musst nicht auf ein anderes Modell ausweichen, sollte Dir die Standardform nicht zusagen.

Und damit nicht genug: Die Frauenleisten unterscheiden sich von den Männerleisten. So decken wir nicht nur verschiedenste Größen ab, sondern können die Schuhform auch an die geschlechtsspezifische Anatomie anpassen.

Kaufberatung Wanderschuhe Alexander März Hanwag

»In Wanderschuhen und Bergstiefeln solltest Du vor den Zehen etwa einen Fingerbreit Luft haben.«

Alexander März, Verkaufsleiter HANWAG

3 So ermittelst Du die passende Schuhgröße

Wenn Du Deine Wanderschuhe oder Bergstiefel im Fachgeschäft kaufst, hilft Dir dort das Personal, um Deine Wanderschuh-Größe zu ermitteln. Das ist natürlich ideal, auch weil Du im Geschäft die Schuhe ausführlich anprobieren kannst. Mehr dazu gleich.

Wenn Du online bestellst, kannst Du selbst die passende Wanderschuh-Größe ermitteln. Dafür benötigst Du zunächst die exakte Länge Deiner Füße. Wie Du sie misst, siehst Du in der Galerie.

Fußlänge messen in 4 Schritten

Fußlänge messen Schritt 1: Du besorgst Dir ein Blatt Papier, einen Stift und ein Lineal (Maßband geht auch).

Schritt 2: Du stellst Dich so auf das Papier, dass Deine Ferse genau mit einer Kante abschließt. Dabei trägst Du Deine Wandersocken.

Schritt 3: Du lässt einen Helfer Deinen Fuß auf dem Papier nachzeichnen (Yogis schaffen das auch selbst ;-).

Schritt 4: Mit dem Lineal ermittelst Du nun Deine Fußlänge, und zwar von der Ferse bis hin zur vordersten Spitze. Meist, aber nicht immer ist das die große Zehe.

Hat der Schuh genug Luft vor den Zehen? Nimm die Innensohle heraus, stelle Dich mit der Ferse auf den Absatz – und mache den Fingertest.

4 Soll man Wanderschuhe größer kaufen?

Sicher kennst Du Deine übliche Schuhgröße von anderen Schuhen. Dabei stellt sich eine Frage: Soll man Wanderschuhe größer kaufen als normale Schuhe? Und wenn ja: Wie viele Nummern größer sollen Wanderschuhe sein?

»In Wanderschuhen und Bergstiefeln solltest Du vor den Zehen etwa einen Fingerbreit Luft haben«, erklärt Alexander März. »Das ist wichtig, damit Du beim Bergabgehen vorne nicht anstößt.« Wenn Dein großer Zeh nämlich auf Kollisionskurs mit der Schuhkappe geht, zieht er den Kürzeren. Die Folge kann ein blauer Zehennagel sein bis hin zu schmerzhaften Entzündungen.

Insbesondere leichte Multifunktionsschuhe aus textilen Materialien solltest Du etwas länger kaufen. Probiere also ruhig mal Outdoorschuhe, die eine halbe oder ganze (bei dicken Socken) Nummer über Deiner sonst üblichen Schuhgröße bei Alltagsschuhen liegen.

Den nötigen Freiraum für die Zehen haben wir in folgender Tabelle bereits mit eingerechnet. Du kannst hier also passend zu Deiner gemessenen Fußlänge die entsprechende Größe für Wanderschuhe ablesen.

Anhand der Tabelle kannst Du aus der gemessenen Fußlänge die passende Schuhgröße bestimmen.

Jede Menge Know-how für Deine Outdoor-Erlebnisse – dafür steht das HANWAG BOOTCAMP. Sieh dazu auch die How-to-Videos auf unserem YouTube-Kanal.

5 Last, not least: Wanderschuhe anprobieren

Ob im Geschäft oder zu Hause: Vor dem finalen Kauf solltest Du Wanderschuhe ausführlich anprobieren – selbst wenn Du Dir sicher bist, den passenden Leisten und die richtige Größe gewählt zu haben. Hier sieben Dinge, worauf Du bei der Anprobe von Wanderschuhen achten solltest:

  • Die beste Zeit zum Anprobieren ist nachmittags oder abends. Denn die Füße schwellen im Tagesverlauf leicht an – genau wie während einer Wanderung. Vormittags gekaufte Wanderschuhe erweisen sich auf Tour deshalb öfters mal als zu eng.
  • Trage beim Anprobieren Deine üblichen Wandersocken.
  • Lass Dir Zeit. Gehe ruhig eine halbe Stunde lang mit den Schuhen im Laden oder zu Hause spazieren. Druck- oder Scheuerstellen, die in dieser Zeit nicht verschwinden, werden es wahrscheinlich auch draußen nicht tun. Dann also lieber ein anderes Modell anprobieren.
Eine solche Teststrecke beim Fachhändler ist ideal für realitätsnahes Anprobieren.
  • Simuliere die Wirklichkeit. Im Fachhandel findest Du in der Regel einen Testparcours mit unterschiedlichen Untergründen sowie mit Rampen zum Bergauf- und Bergabgehen. Versuche solche Szenarien auch zu Hause zu simulieren. Und achte dabei nicht zuletzt darauf, ob Du beim Bergabgehen vorne anstößt.
  • Sitzt die Ferse beim Gehen fest im Schuh? Oder hast Du Fersenschlupf – die häufigste Ursache für Blasen? Teste das zunächst, indem Du in den nicht zugeschnürten Schuhen stehst. Hast Du dabei seitliches Spiel? Dann ist die Fersenkappe zu weit. Jetzt Schuh schnüren, ab auf die Treppe und mit den Vorderfüßen auf eine Stufe stellen. Bewegt sich die Ferse im Schuh, wenn Du sie hebst und senkst? Nein? Perfekt. Das spricht für Top-Fersensitz.
  • Die Zehen sollten ausreichend Platz haben, nicht nur nach vorne. Bei hochalpinen Bergstiefeln kann eine zu enge Zehenbox sogar zu Erfrierungen führen. Dennoch solltest Du nicht das Gefühl haben, mit dem Vorderfuß im Schuh zu ›schwimmen‹.
  • Einen Sonderfall in Sachen Passform stellen laut Alexander März Kletterstiefel und Zustiegsschuhe dar: »Sie sollten eng anliegen und eben nicht zu lang sein. Denn beim Klettern ist der direkte und sichere Kontakt zum Fels wichtiger als der Komfort bergab.«

Mit diesen Tipps sollte es Dir leicht fallen, den passenden Schuh für Deine nächsten Outdoor-Abenteuer zu finden.

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